Aus den Sterntagebüchern des Ijon Tichy

Dieser Artikel behandelt die beiden Kurzfilme von 1999 und 2000. Für den zugrunde liegenden Roman siehe Sterntagebücher, für die Fernsehserie siehe Ijon Tichy: Raumpilot.

Aus den Sterntagebüchern des Ijon Tichy ist ein Kurzfilm von Randa Chahoud, Dennis Jacobsen und Oliver Jahn aus dem Jahr 1999. Mit dem Kurzfilm Aus den Sterntagebüchern des Ijon Tichy II entstand im Jahr 2000 eine Fortsetzung. Die drei entwickelten diese Filme als Kommilitonen an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb) auf Grundlage der Sterntagebücher von Stanisław Lem.[1] Die Kurzfilme sind jeweils etwa 17 Minuten lang.

Entstehung

Die beiden Kurzfilme sind während der „Videoübung“ an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin entstanden, wobei Chahoud, Jacobsen und Jahn Regie und Drehbuch gemeinsam übernahmen. Der Protagonist, Ijon Tichy, wird von Oliver Jahn gespielt. Laut Jahn war der Kurzfilm ursprünglich nicht für ein größeres Publikum gedacht.[1] Ebenso wie die erste Staffel der späteren Serie wurden die Kurzfilme in Jahns damaliger Berliner Wohnung gedreht. Auch deren Machart im Stile eines Trashfilms verweist bereits auf die spätere Serie: „Die Idee dahinter ist, dass dieser ganze Kosmos vielleicht nur dem Kopf von Ijon Tichy entspringt, das alles nur in seiner Vorstellungskraft existiert“ (Oliver Jahn).[1]

2005 gründeten Chahoud, Jacobsen und Jahn das Produktionsunternehmen Kosmische Kollegen und entwickelten aus dem Konzept der Kurzfilme die Fernsehserie Ijon Tichy: Raumpilot für das ZDF.

Inhalt

Teil I

Ijon Tichy versucht, die von einem kleinen Meteor beschädigte Steuerung seines Raumschiffes zu reparieren. Er muss jedoch bald feststellen, dass dies für eine Person alleine unmöglich ist. Zufälligerweise gerät er in eine von einem „Strudel aus kosmischer Gravitation“ verursachte Zeitschleife und versucht, diese auszunutzen, um zusammen mit Doppelgängern aus anderen Zeiten seine Rakete zu reparieren. Dies jedoch erweist sich als komplizierter als gedacht.

Die Story basiert auf der „Siebten Reise“ Ijon Tichys und erinnert an die dritte Folge der ZDF-Serie („Relativistische Effekte“).

Teil II

Der zweite Teil handelt von einem vermeintlichen blinden Passagier an Bord von Tichys Raumschiff, der sich als Wartungsroboter entpuppt, nachdem Tichy ihm eine Falle stellt. Die Rakete stürzt jedoch auf einen fremden Planeten, bevor der Roboter die Steuerung übernehmen und sie zu einer Werkstatt fliegen kann. Auf diesem Planeten wird der Wartungsroboter mitsamt dem Schlüssel des Raumschiffs unglücklicherweise von einem wilden Kuluppen gefressen, weshalb Tichy sich auf die Kuluppenjagd machen muss.

Motive dieses Films wurden in der ersten Folge der ZDF-Serie („Kosmische Kollegen“) wieder aufgegriffen.

Auszeichnungen

  • 1999: Publikumspreis, Internationales Kurzfilm-Festival Hamburg für „Aus den Sterntagebüchern des Ijon Tichy“
  • 1999: Transmediale Berlin, Preis für „Aus den Sterntagebüchern des Ijon Tichy“
  • Aus den Sterntagebüchern des Ijon Tichy bei IMDb
  • Aus den Sterntagebüchern des Ijon Tichy II bei IMDb

Einzelnachweise

  1. a b c Originals vom 9. Juli 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wunschliste.de
Werke von Stanisław Lem

Science-Fiction-Werke: 1946 Człowiek z Marsa (dt. Der Mensch vom Mars, 1989) | 1951 Astronauci (dt. Der Planet des Todes / Die Astronauten, 1954) | 1955 Obłok Magellana (dt. Gast im Weltraum, 1956) | 1957 Dzienniki gwiazdowe (dt. Sterntagebücher, 1961) | 1959 Eden (dt. Eden, 1960) | 1961 Solaris (dt. Solaris, 1972) | 1961 Pamiętnik znaleziony w wannie (dt. Memoiren, gefunden in der Badewanne, 1974) | 1961 Powrót z gwiazd (dt. Transfer / Rückkehr von den Sternen, 1974) | 1964 Niezwyciężony (dt. Der Unbesiegbare, 1967) | 1964 Bajki robotów (dt. Robotermärchen, 1969) | 1965 Cyberiada (dt. Kyberiade, 1983) | 1968 Opowieści o pilocie Pirxie (dt. Pilot Pirx, 1978) | 1968 Głos Pana (dt. Die Stimme des Herrn, 1981) | 1969 Opowiadania (dt. Nacht und Schimmel, 1972) | 1971 Kongres futurologiczny (dt. Der futurologische Kongreß, 1974) | 1976 Maska (dt. Die Maske, 1978) | 1981 Golem XIV (dt. Also sprach Golem, 1984) | 1982 Wizja Lokalna (dt. Lokaltermin, 1985) | 1986 Pokój na ziemi (dt. Der Flop / Frieden auf Erden, 1986) | 1987 Fiasko (dt. Fiasko, 1986) |

Verschiedene: 1951 Jacht „Paradise” (Theaterstück, mit Roman Hussarski) | 1955 Szpital przemienienia (dt. Die Irrungen des Dr. Stefan T. / Das Hospital der Verklärung, 1959) | 1957 Dialogi (dt. Dialoge, 1980) | 1959 Śledztwo (dt. Die Untersuchung, 1975) | 1964 Summa technologiae (dt. Summa technologiae, 1976) | 1968 Filozofia przypadku (dt. Philosophie des Zufalls, 1983 / 1985) | 1968 Wysoki Zamek (dt. Das Hohe Schloß, 1974) | 1970 Fantastyka i futurologia (dt. Phantastik und Futurologie, 1977 / 1980) | 1971 Doskonała próżnia (dt. Die vollkommene Leere, 1973; Das absolute Vakuum, 1984) | 1973 Wielkość urojona, (dt. Imaginäre Größe, 1976) | 1976 Katar(dt. Der Schnupfen 1976) | 1978 Rozprawy i szkice, (dt.  aufgeteilt auf Sade und die Spieltheorie, 1986; Über außersinnliche Wahrnehmung, 1987; Science-fiction: ein hoffnungsloser Fall mit Ausnahmen, 1987) | 1980 Prowokacja, (dt. Provokation, 1981) | 1983 One Human Minute, (dt. Eine Minute der Menschheit, 1983) | 1983 Weapon Systems of the 21st Century or the Upside Down Evolution, (dt. Waffensysteme des 21. Jahrhunderts, 1983) | 1983 The World as Holocaust, (dt. Das Katastrophenprinzip, 1983) | 1992 Die Vergangenheit der Zukunft | 1996 Tajemnica chińskiego pokoju, (dt. Die Technologiefalle, 2000) | 1999 Bomba megabitowa, (dt. Die Megabit-Bombe, 2003) | 2000 Okamgnienie, (dt. Riskante Konzepte, 2001) | 2003 DyLEMaty | 2006 Rasa drapieżców – Teksty ostatnie | 2009 Sknocony kryminał (posthum) |

Verfilmungen: 1960 Der schweigende Stern | 1963 Ikarie XB 1 | 1968 Solaris | 1972 Solaris | 1974 Die Untersuchung | 1978 Testflug zum Saturn | 2002 Solaris | 2007/2011 Ijon Tichy: Raumpilot