Bahnstrecke Lanzhou–Xinjiang

Lanzhou–Xinjiang
Fernzug auf der Lanxin-Bahnstrecke
Fernzug auf der Lanxin-Bahnstrecke
Streckenlänge:1889 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Zweigleisigkeit:ja
Legende
Bahnstrecke Lanzhou–Lianyungang
0 Lanzhou
Bahnstrecke Lanzhou–Agan
Bahnstrecke Lanzhou–Xuzhou
Lanzhou West
Chenquanying
nach Yingchuanbao
Fuliqu
Xigucheng
nach Lanzhou Nord u. Lanzhou Flgh.
Podixia
Lanzhou Dongchuan
Hekounan
Gelber Fluss
von Lanzhou Nord
Zhoujiazhuang
Bahnstrecke Lanzhou–Qinghai
Dalu
Xintunshuan
Longquansi
von Industriegebiet
Bahnstrecke Majiaping–Zhongchuan
Majiaping
von Industriegebiet
Yongdeng
Chenjiawan West Schnellfahrstrecke
nach Industriegebiet
Zhongbao
Fuqiangbao
Tianzhu
Shimenhe
Dachaigou
Wushaoling-Tunnel (20.050 m)
Longgou
Huangyang
Toubahe
Liujiatei
Gulang
Minhe Süd Schnellfahrstrecke
Huangyang
Toubahe
Bahnstrecke Wuwei–Gantang
Wuwei Süd
Wuwei
Bahnstrecke Lanzhou–Qinghai
Haidong Schnellfahrstrecke
Bahnstrecke Lanzhou–Qinghai
Beihe
Huaian
Jieheba
Haidong West Schnellfahrstrecke
Bahnstrecke Lanzhou–Qinghai
Bahnstrecke Lanzhou–Qinghai
Xining Schnellfahrstrecke
Lhasa-Bahn nach Lhasa
Jinchang
nach Hongerkuang
Güterbahnstrecke Datong
Datong West Schnellfahrstrecke
Yushi
Menyuan Schnellfahrstrecke
Daqingjangkou
Haomen Schnellfahrstrecke
Malianjing
Junmashang Schnellfahrstrecke
Shandan
Minle Schnellfahrstrecke
Dongle
Xitun
Zhangye
nach Zhangye Elektrizitätswerk
Zhangye West Schnellfahrstrecke
Pingyuanbao
Linze Süd Schnellfahrstrecke
Linze
Gaotai
Gaotai Süd Schnellfahrstrecke
Wutongquan
Xusanwan
Tunsheng
Qingshui Nord Schnellfahrstrecke
Qingshui
Qingshui West
nach Ceke
Shangheqing
Hongshanbao
von Ceke
Jiayuquan Süd Schnellfahrstrecke
von Jiayuguan West u. Ceke
Jiayuguan
nach Jiayuguan West
Bahnstrecke Jingtieshan–Jiayuguan West
Heishanhu
Yumen Ost
Baiyanghe
Yumen Süd
Yaoquanzi
Qingquan Süd
Wuhuashuan
Militärkaserne Yumen
Diwopu
Yumen Haupt- und Schnellfahrstrecke
Junken
Shulehe
Qiaowan
Lioguo Süd Schnellfahrstrecke
Lioguo
Dunhuangbahn von Dunhuang
An Nord
Shibandun Süd Schnellfahrstrecke
Shibandun
Kyoko
Liuyuan
Liuyuan Süd Schnellfahrstrecke
Daquan
Daquan Süd Schnellfahrstrecke
Zhaodong
1135 Hongliuhe
Hongliuhe Süd Schnellfahrstrecke
Güterbahnstrecke Naomaohu–Hongliuhe
Weiya
Jingxia
Sitian Süd Schnellfahrstrecke
Sitian
Yamansu
Shankou
Yandun Ost
Yandun
Hongqicun
Bahnstrecke Kumul–Linhe von Linhe
Kumul Ost
Honguang
Kumul Haupt- und Schnellfahrstrecke
Kumul Süd
Güterstrecke Kumul–Lop Nor
Huoshiquan
Toubao
Liushuquan
nach Industriegebiet Yizhou u. a.
Liushuquan Süd Schnellfahrstrecke
Yaziquan
Liaodun
Liaodun Nord Schnellfahrstrecke
Shisanjianfang
Hongceng Süd Schnellfahrstrecke
Dabu
Hongtai
Xiacaohu
Xiacaohu West Schnellfahrstrecke
Hongqikan
Tuha
Piqan
Hongshanquo
Piqan Nord Schnellfahrstrecke
Bage
Huoyanshan
Qiquanhu
von Industriegebiet
Meiyaogou
Xiaputulei
Turpan Nord Schnellfahrstrecke
Turpan
Daheyan Schnellfahrstrecke
Xinjiang-Südbahn nach Kaxgar
Tianshan
Dabancheng
Yanhu
Yanhu West Schnellfahrstrecke
Sangezhuang
nach Militärgebiet Wulabo
Jijicaozi
Wulabo
1889 Ürümqi Süd
Xinjiang-Nordbahn nach Dostyk

Die Bahnstrecke Lanzhou–Xinjiang (auch: Lanxin-Bahn) ist eine Eisenbahnstrecke im Nordwesten der Volksrepublik China. Sie verbindet den Bahnhof Ürümqi Süd im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang und den Bahnhof Lanzhou in der Provinz Gansu. Sie besteht in einer Fernbahnstrecke, der Lanxin-Bahn (兰新铁路), und einer Hochgeschwindigkeitsstrecke, der Lanxin-Schnellfahrstrecke (兰新铁路第二双线). Die Strecke unterscheidet sich im östlichen Abschnitt zwischen Lanzhou und Linze erheblich in der Streckenführung, von Linze nach Ürümqi laufen die Bahnstrecken im Wesentlichen nebeneinander. Sie kreuzen sich mehrfach.

In Ürümqi Südbahnhof schließt sich die Xinjiang-Nordbahn in Richtung Dostyk (Kasachstan) an. In Lanzhou setzt sich die Strecke als Bahnstrecke Lanzhou–Lianyungang in Richtung Jiangsu fort. Außerdem besteht in Lanzhou Anschluss in Richtung Ningxia, Qinghai und Xuzhou.

Lanxin-Bahn

Die Lanxin-Bahn verläuft von Lanzhou über Lanzhou West und zweigt dann nach Norden ab. Große Städte sind Gulang, Wuwei und Shandan. In Linze kreuzt die Schnellfahrstrecke die Lanxin-Bahn erstmals wieder. In Yumen besteht ein gemeinsamer Bahnhof beider Strecken. Weitere Stationen sind Kumul und Piqan. In Turpan zweigt die Xinjiang-Südbahn ab.

Die Spurweite beträgt 1435 mm (Normalspur). Die Streckenlänge beträgt 1889 Kilometer. Sie ist die längste Bahnstrecke in der Volksrepublik China. Die Strecke wird von der chinesischen Eisenbahngesellschaft China Railway betrieben. Mit dem Bau der Lanxin-Bahn wurde im August 1954 begonnen und sie war im Dezember 1965 fertiggestellt.[1] Seit der Fertigstellung des Wushaoling-Tunnels im Jahr 2006 ist die Strecke auf ganzer Länge zweigleisig befahrbar. Seit 2013 ist sie voll elektrifiziert.[2]

Lanxin-Schnellfahrstrecke

Die Lanxin-Schnellfahrstrecke verläuft von Lanzhou über Lanzhou West und dann weiter westlich parallel zur Bahnstrecke Lanzhou–Qinghai nach Xining. Dort besteht Anschluss an die Lhasa-Bahn. Dort biegt sie nach Norden ab und führt über Minle nach Linze. Von dort aus läuft sie die Lanxin-Bahn mehrfach kreuzend in Richtung Ürümqi. Die Lanxin-Schnellfahrstrecke verläuft durch drei chinesische Provinzen: 795 km durch Gansu, 268 km durch Qinghai und 713 km durch Xinjiang – im Gegensatz zur alten Lanxin-Bahn, die nur durch Gansu und Xinjiang führt.[2] Ihren höchsten Punkt erreicht die Schnellfahrstrecke mit 3.607 m im Eisenbahntunnel durch den Qilianshan, was sie zur höchstgelegenen Hochgeschwindigkeits-Bahnstrecke der Welt macht.[3]

Die Strecke ist durchgehend zweigleisig und die Spurweite beträgt 1435 mm (Normalspur). Die Streckenlänge beträgt 1776 Kilometer. Sie kann mit bis zu 250 km/h befahren werden. Die Strecke wird von der chinesischen Eisenbahngesellschaft China Railway betrieben. Mit den Bau der Schnellfahrstrecke wurde im März 2010 begonnen und sie wurde im Jahr 2016 eröffnet. Die Baukosten betrugen nach den ursprünglichen Planungen etwa 143,5 Milliarden Yuan (21 Milliarden US-Dollar), nach anderen Angaben bis zu 23 Milliarden US-Dollar. Nach den ursprünglichen Planungen sollte die Lanxin-Schnellfahrstrecke für Passagiere reserviert sein, während die alte Lanxin-Bahn für Gütertransporte vorgesehen war. Die Reisezeit sollte sich durch die Nutzung der Schnellfahrstrecke von bislang 40 Stunden auf etwa 12 Stunden verkürzen.[4]

Der Betrieb auf der Schnellfahrstrecke musste seit der Eröffnung im Jahr 2016 bis zum Jahr 2023 bereits sechsmal für längere Zeit unterbrochen werden, da Erdbeben schwere Schäden in den Tunneln entlang der Strecke verursacht hatten. Bei einem Erdbeben der Stärke 6,9 am 8. Januar 2022 im Autonomen Kreis Menyuan, dessen Epizentrum nur 4,5 Kilometer von der Schnellfahrstrecke entfernt lag, trat eine neue Verwerfung auf, die dazu führte, dass ein Segment eines Eisenbahntunnels drei Meter nach unten und einen Meter zur Seite verschoben wurde. Die Reparaturarbeiten in diesem Tunnel dauerten 18 Monate bis zum Juli 2023. Vor den Ereignissen waren die Ingenieure davon ausgegangen, dass Tunnel weniger durch Erdbeben gefährdet, und Reparaturen dort leichter durchzuführen seien als bei Eisenbahnstrecken an der Oberfläche.[5]

Kritik an der Strecke gibt es auch wegen der befürchteten zunehmenden politischen Unterdrückung der Uighuren in Xinjiang.[6]

Einzelnachweise

  1. Xue X, Schmid F, Smith RA: An introduction to China’s rail transport. Part 1: history, present and future of China’s railways. In: Proceedings of the Institution of Mechanical Engineers, Part F: Journal of Rail and Rapid Transit. Band 216, Nr. 3, S. 153–163, doi:10.1243/095440902760213585 (englisch, psu.edu [PDF]). 
  2. a b Lanxin (Lanzhou−Xinjiang) High-Speed Rail Line. In: railway-technology.com. 30. Dezember 2014, abgerufen am 26. Mai 2024 (englisch). 
  3. Peter Nilson: The top 10 highest altitude railways. In: railway-technology.com. 21. März 2024, abgerufen am 26. Mai 2024 (englisch). 
  4. China Starts Building Second Trunk Railway to Xinjiang. 15. April 2010, archiviert vom Original am 15. Juli 2012; abgerufen am 25. Mai 2024 (englisch). 
  5. Stephen Chen: ‘Unluckiest high-speed railway’: how Mother Nature bends human will in record-breaking infrastructure in western China. In: South China Morning Post. 12. Dezember 2023, abgerufen am 26. Mai 2024 (englisch). 
  6. Simon Denyer: Bullet trains tighten China’s embrace of restive Xinjiang. In: Washington Post. 10. September 2014, abgerufen am 1. Dezember 2022.