Beate Lakotta

Beate Lakotta (* 1965 in Kassel) ist eine deutsche Journalistin und Buchautorin.

Leben

Beate Lakotta ist die Tochter des Keramikers Peter Lakotta und der Lehrerin Gudrun Lakotta. Lakotta studierte an der Universität Heidelberg Germanistik und Politikwissenschaft. Nach einem Volontariat beim Fernsehen war sie zunächst freiberuflich als Journalistin tätig. Im Jahr 2000 begann Lakotta bei der Wissenschaftsredaktion des Magazins Der Spiegel zu arbeiten. Sie befasste sich dort mit Themen aus Medizin, Medizinethik, Neurowissenschaften und Psychologie. Seit 2011 ist sie Justiz- und Kriminalreporterin des Nachrichtenmagazins.

Auszeichnungen

2000 gewann sie den von der Lilly Deutschland GmbH vergebenen Schizophrenia Reintegration Award in der Kategorie Journalismus für ihren Artikel Befehle von der Katze.[1]

Für das Buch Noch mal leben vor dem Tod, das Lakotta in Zusammenarbeit mit ihrem Lebensgefährten, dem Fotografen Walter Schels, veröffentlicht hat, wurden Lakotta und Schels mit dem Hansel-Mieth-Preis, dem Deutschen Sozialpreis und dem Deutschen Fotobuchpreis 2004 ausgezeichnet.

Im Jahre 2007 verliehen ihr der Verband Deutscher Medizinjournalisten (VDMJ) und die Bayer HealthCare AG für den im Spiegel veröffentlichten Beitrag Alexanders Abschied den Europäischen Journalistenpreis in der Kategorie Print.[2] Im Jahr 2010 zeichnete die Zeitschrift Emma Lakotta für ihre im Spiegel erschienene Reportage Der Ludwig lacht zum Thema Spätabtreibung mit dem 3. Platz beim Emma-Journalistinnen-Preis aus.[3] In 2011 erhielt Lakotta für das Spiegel-Gespräch Ein Leben wie im Fegefeuer[4] mit dem an Alzheimer erkrankten Psychologieprofessor Richard Taylor den Deutschen Reporter-Preis. Die Reportage Ich wollte nur überleben über in Deutschland vor Gericht gestellte somalische Piraten war 2012 nominiert für den Henri-Nannen-Preis in der Kategorie Beste Reportage.[5]

Kritik

Im Dezember 2012 verteidigte Lakotta in mehreren Artikeln das Vorgehen der bayerischen Justiz im Fall Gustl Mollath[6][7][8] und wurde dafür von den bloggenden Juristen Oliver García, Thomas Stadler und Gabriele Wolff kritisiert.[9][10][11] Gutachter Hans Simmerl widersprach Lakottas Darstellung, er habe Mollath für „deutlich gestört“ gehalten.[12]

Magazin-Beiträge

  • Befehle von der Katze. In: Der Spiegel. Nr. 2, 2000, S. 156–159 (online – 10. Januar 2000). 
  • Alexanders Abschied. In: Der Spiegel. Nr. 46, 2006, S. 170–178 (online – 13. November 2006). 
  • Der Ludwig lacht. In: Der Spiegel. Nr. 26, 2009, S. 128 ff. (22. September 2009, online)
  • Ein Leben wie im Fegefeuer. In: Der Spiegel. Nr. 9, 2010. (22. September 2009, online)
  • Ich wollte nur überleben. In: Der Spiegel. Nr. 14, 2011, S. 52–58 (online – 4. April 2011). 

Bücher + Ausstellung

  • mit Walter Schels: Noch mal leben vor dem Tod. Wenn Menschen sterben. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2004, ISBN 3-421-05837-7 (Hörbuch gelesen von Beate Lakotta & Matthias Brandt: Noch mal leben vor dem Tod. Wenn Menschen sterben. Roof Music, Bochum 2005, ISBN 3-936186-98-7)
  • Die zum Buch gehörende Ausstellung Noch mal leben/Life Before Death wurde zuerst 2004 im Deutschen Hygiene-Museum in Dresden gezeigt. Weitere Stationen waren unter anderem: Kunstmuseum Thurgau, 2006; Museu de Agua, Lissabon; 2006, Wellcome Collection, London, 2008; Westlicht – Schauplatz für Fotografie, Wien, 2009; Norsk Teknisk Museum, Oslo, 2014; Limmat-Hall, Zürich, 2016.[13][14][15]
  • mit Walter Schels: Hände. Verlag S. Fischer, Frankfurt 2016, ISBN 978-3-10-002547-0.
  • Das letzte Bild. Stadtgalerie Saarbrücken[16]

Weblinks

Fußnoten

  1. Verleihungen. In: Deutsches Ärzteblatt. 2. März 2001
  2. Bayer AG: Originals vom 29. Juli 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pressrelations.de. 22. Juni 2007
  3. Der 11. JournalistInnenpreis: Die PreisträgerInnen. In: Emma. Sommer 2010
  4. SPIEGEL ONLINE, Hamburg, Germany: SPIEGEL-GESPRÄCH: „Ein Leben wie im Fegefeuer“ - DER SPIEGEL 9/2010. Abgerufen am 12. April 2017. 
  5. Henri-Nannen-Preis: Nominierungen: 2012/Reportage (Memento vom 22. Mai 2012 im Internet Archive)
  6. Beate Lakotta: Fall Gustl Mollath: Warum der Justizskandal doch keiner ist. In: Spiegel Online. 13. Dezember 2012
  7. Beate Lakotta: Schizo-Protestbürger. In: Der Spiegel. Nr. 51, 2012, S. 19 (online). 
  8. Beate Lakotta: Keine Ferndiagnostik, sondern Recherche. In: Spiegel Online. 21. Dezember 2012
  9. Oliver García: Fall Mollath – Wenn die Welle des Journalismus bricht. In: De legibus-Blog. 14. Dezember 2012
  10. Thomas Stadler: Fall Mollath: Alles nur heiße Luft? In: Internet-Law. 14. Dezember 2012
  11. Gabriele Wolff: Fall Gustl Mollath: Rosenkrieg und Versagen von Justiz & Psychiatrie IV. In: gabrielewolff – Unnützliche Kommentare zur Welt. 21. Dezember 2012
  12. Fachanalysen: Stellungnahme von Dr. Hans Simmerl/Mainkofen zu den qualitätsjournalistischen Behauptungen von Beate Lakotta im Spiegel-Blog. In: gustl-for-help.de. Dezember 2012
  13. Website von Noch mal leben
  14. Deutsches Hygiene-Museum: Noch mal leben: Eine Fotoausstellung über das Sterben (Memento vom 13. April 2017 im Internet Archive). 2004
  15. Wellcome Collection: Life Before Death (Memento vom 1. Juni 2013 im Internet Archive). 2008 (Video; 9:27 min)
  16. Kunst:art Ausgabe März-April ISSN 1866-542X S. 9.
Normdaten (Person): GND: 120032899 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n2005012233 | VIAF: 32817002 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Lakotta, Beate
KURZBESCHREIBUNG deutsche Journalistin und Autorin
GEBURTSDATUM 1965
GEBURTSORT Kassel