Coroatá

Município de Coroatá
Coroatá

Kathedrale Nossa Senhora da Piedade, Coroatá
Coroatá (Brasilien)
Coroatá (Brasilien)
Coroatá
Koordinaten 4° 8′ S, 44° 7′ W-4.13-44.123888888889Koordinaten: 4° 8′ S, 44° 7′ W
Lage des Munizips im Bundesstaat Maranhão
Symbole
Wappen
Flagge
Wahlspruch
„Trabalho e Justiça“
Arbeit und Gerechtigkeit
Gründung 5. November 1843 (Dorf) (180 Jahre),
8. April 1920 (Stadt) (104 Jahre)Vorlage:Infobox Ort in Brasilien/Wartung
Basisdaten
Staat Brasilien
Bundesstaat Maranhão
ISO 3166-2 BR-MA
Höhe 35 m
Gewässer Rio Itapecuru
Klima tropisch, Aw
Fläche 2.263,8 km²
Einwohner 61.725 (2010[1])
Dichte 27,3 Ew./km²
Schätzung 65.296 (1. Juli 2019)[1]
Gemeindecode IBGE: 2103604
Postleitzahl 65415-000
Telefonvorwahl (+55) 99
Zeitzone UTC−3
Website coroata.ma (brasilianisches Portugiesisch)
Politik
Stadtpräfekt Luís Mendes Ferreira Filho (2017–2020)
Partei PT
Kultur
Schutzpatron Mater Dolorosa
Stadtfest 8. April
Wirtschaft
BIP 400.038 Tsd. R$
6239 R$ pro Kopf
(2016)
HDI 0,576 (mittel) (2010)

Coroatá, amtlich portugiesisch Município de Coroatá, ist eine Gemeinde im Bundesstaat Maranhão in Brasilien. Im Volkszählungsjahr 2010 lebten hier 61.725 Coroataenser. Die Bevölkerungszahl wurde zum 1. Juli 2019 auf 65.296 Einwohner geschätzt, die auf einer Gemeindefläche von rund 2263,7 km² leben.[1] Die Bevölkerungsdichte lag 2010 rechnerisch bei 27 Personen pro km², rund 70 % der Bevölkerung konzentrierten sich jedoch auf den direkt am Rio Itapecuru liegenden urbanen Kern. Sie liegt an 19. Stelle der 217 Munizips des Bundesstaates. Die Hauptstadt São Luís ist 260 km entfernt.

Sie ist Bischofssitz des katholischen Bistums Coroatá mit ihrer Diözesankathedrale Catedral Nossa Senhora da Piedade. Die Universidade Estadual do Maranhão unterhält einen Campus für Hochschulbildung, das Instituto Estadual de Educação, Ciência e Tecnologia do Maranhão (IEMA) eine weiterführende technische Schule.

Geschichte

Die portugiesischen Kolonialherren besiedelten zuerst das Gebiet, gefolgt von Bewohnern der Umgebung. Die Landwirte benutzten den Ort als Umschlagdepot, Reisende, die über den Rio Mearim in die Gegend gelangten, konnten sich hier versorgen. Syrische und libanesische Einwanderer sorgten für den Handel und weiteren Aufschwung. Das Territorium unterstand anfangs dem Munizip Caxias, der Siedlungskern hieß Coroatá-Grande und lag am Ufer des Igarapé Grande, einem Zufluss des Rio Itapecuru, heute in einer Vorortzone gelegen. Der spätere, heutige Stadtkern wurde am gegenüberliegenden, linken Ufer des Rio Itapecuru errichtet. Der Ortsname leitet sich von einem indigenen Pflanzennamen ab.

Der Ort hatte eine privilegierte Lage durch den Itapecuru als Transportweg, zusätzlich brachte im Anfang des 20. Jahrhunderts die Eisenbahnlinie Ferrovia São Luís–Teresina, die die eigene Hauptstadt mit denen von Piauí, Teresina, und Ceará, Fortaleza, verband, wichtige Faktoren für die Entwicklung der Gemeinde. Bereits am 5. November 1843 war durch das Provinzgesetz Lei n° 173 die Siedlung zur Vila Coroatá erhoben worden. Am 8. April 1920 folgte durch das Lei n° 924 die Stadtrechtsverleihung und Coroatá wurde aus Caxias ausgegliedert.[2]

Geographie

Der Ort Coroatá liegt auf einer Höhe von 35 Metern über dem Meeresspiegel. Das Biom ist der brasilianische Cerrado. Der größere Teil liegt linksseitig des Rio Itapecuru. Straßenanbindung erfolgt über die MA-020 und MA-235.

Umliegende Gemeinden sind Timbiras, Codó, Peritoró, Alto Alegre do Maranhão, São Mateus do Maranhão, Pirapemas und Vargem Grande.

Klima

Die Gemeinde hat tropisches Klima, Aw nach der Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger. Die Durchschnittstemperatur ist 27,4 °C. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge liegt bei 1332 mm im Jahr. Der Südsommer hat höhere Niederschläge als der Südwinter.

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Coroatá
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Temperatur (°C) 27,0 26,9 26,9 26,9 26,6 26,5 27,1 28,0 28,5 28,7 28,2 27,6 Ø 28,7
Niederschlag (mm) 176 227 274 240 151 52 32 9 9 26 47 89 Σ 1332

Kommunalverwaltung

Die Exekutive liegt bei dem Stadtpräfekten (Bürgermeister). Bei der Kommunalwahl 2016 wurde Luís Mendes Ferreira Filho des Partido dos Trabalhadores (PT) zum Stadtpräfekten für die Amtszeit von 2017 bis 2020 gewählt.[3]

Die Legislative liegt bei einem 15-köpfigen gewählten Stadtrat, den vereadores der Câmara Municipal.[4]

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner Stadt Land
1991 47.487 23.859 23.628
2000 55.676 33.419 22.257
2010 61.725 43.057 18.668
2019 65.296 ? ?
Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert.

Quelle: IBGE (2011)[5]

Durchschnittseinkommen und Lebensstandard

Das monatliche Durchschnittseinkommen betrug 2017 den Faktor 1,7 des brasilianischen Mindestlohns (Salário mínimo) von R$ 880,00 (Einkommen umgerechnet für 2019: rund 338 € monatlich). Der Index der menschlichen Entwicklung (HDI) ist mit 0,576 für 2010 als im Mittel liegend eingestuft. 2017 waren 3934 Personen oder 6,1 % der Bevölkerung als fest im Arbeitsverhältnis stehend gemeldet, 53,3 % der Bevölkerung hatten 2010 ein Einkommen von der Hälfte des Minimallohns.[6] Über 9500 Familien erhielten im Oktober 2019 Unterstützung durch das Sozialprogramm Bolsa Família.[7]

HDI
Jahr Punkte
1991
  
0,287
2000
  
0,376
2010
  
0,576

Das Bruttosozialprodukt pro Kopf betrug 2016 6239 R$, das Bruttosozialprodukt der Gemeinde belief sich auf 400.038 Tsd. R$.[8]

Analphabetenquote

Coroatá hatte 1991 eine Analphabetenquote von 63,4 % (inklusive Grundschulabbrecher), die sich bei der Volkszählung 2010 bereits auf 41,7 % reduziert hatte.[5] Rund 32,4 % der Bevölkerung waren 2010 Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre.

Analphabetenquote
Jahr Prozent
1991
  
63,35
2000
  
51,20
2010
  
41,75

Ethnische Zusammensetzung

Ethnische Gruppen nach der statistischen Einteilung des IBGE (Stand 2000 mit 55.676 Einwohnern, Stand 2010 mit 61.725 Einwohnern):[9] Von diesen lebten 2010 43.057 Einwohner im städtischen Bereich und 18.668 im ländlichen Raum des Cerrado.

Gruppe Anteil
2000
Anteil
2010
Anmerkung
Pardos 32.599   41.271 Mischrassige, Mulatten, Mestizen
Brancos 16.171   13.913 Weiße, Nachfahren von Europäern
Pretos 6.279   6.051 Schwarze
Amarelos 58   470 Asiaten
Indígenas 89   20 indigene Bevölkerung
ohne Angabe 480

Söhne und Töchter der Stadt

Weblinks

Commons: Coroatá – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Website der Stadtpräfektur, Prefeitura Municipal (brasilianisches Portugiesisch)
  • Website des Stadtrats, Câmara Municipal (brasilianisches Portugiesisch)
  • Website der Coroatá-Stiftung

Einzelnachweise

  1. a b c Coroatá – Panorama. In: cidades.ibge.gov.br. IBGE, abgerufen am 17. November 2019. 
  2. Coroatá – História. In: cidades.ibge.gov.br. IBGE, abgerufen am 17. November 2019 (brasilianisches Portugiesisch). 
  3. Luis da Amovelar Filho 13 (Prefeito). In: todapolitica.com. Eleições 2016, abgerufen am 17. November 2019 (brasilianisches Portugiesisch). 
  4. Vereadores. In: www.cmcoroata.ma.gov.br. Câmara Municipal de Coroatá, abgerufen am 17. November 2019 (brasilianisches Portugiesisch). 
  5. a b Originals vom 17. November 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.atlasbrasil.org.br. Abgerufen am 17. November 2019 (brasilianisches Portugiesisch)
  6. Coroatá – Panorama – Trabalho e rendimento. In: cidades.ibge.gov.br. IBGE, abgerufen am 17. November 2019 (brasilianisches Portugiesisch). 
  7. Relatório do Bolsa Família e Cadastro Único: Coroatá/MA (Memento des Originals vom 23. September 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/aplicacoes.mds.gov.br, abgerufen am 17. November 2019 (Datenbankabfrage mit Ortsnamen, brasilianisches Portugiesisch).
  8. Coroatá – Produto Interno Bruto dos Municípios. In: cidades.ibge.gov.br. IBGE, abgerufen am 17. November 2019 (brasilianisches Portugiesisch). 
  9. IBGE: Sistema IBGE de Recuperação Automática - SIDRA: Tabela 2093. Abgerufen am 17. November 2019 (portugiesisch, Datenbankabfrage, Suchbegriffe Coroatá (MA) und Cor ou raça). 
V
Mesoregionen und Mikroregionen von 1989 bis 2017 mit ihren Städte und Gemeinden im Bundesstaat Maranhão
Mesoregion Central

Mikroregion Alto Mearim e Grajaú: Arame | Barra do Corda | Fernando Falcão | Formosa da Serra Negra | Grajaú | Itaipava do Grajaú | Jenipapo dos Vieiras | Joselândia | Santa Filomena | Sítio Novo | Tuntum | Mikroregion Médio Mearim: Bacabal | Bernardo do Mearim | Bom Lugar | Esperantinópolis | Igarapé Grande | Lago do Junco | Lago dos Rodrigues | Lago Verde | Lima Campos | Olho d'Água das Cunhãs | Pedreiras | Pio XII | Poção de Pedras | Santo Antônio dos Lopes | São Luís Gonzaga | São Mateus | São Raimundo do Doca Bezerra | São Roberto | Satubinha | Trizidela do Vale | Mikroregion Presidente Dutra: Dom Pedro | Fortuna | Gonçalves Dias | Governador Archer | Governador Eugênio Barros | Governador Luiz Rocha | Graça Aranha | Presidente Dutra | Senador Alexandre Costa | São Domingos | São José dos Basílios

Mesoregion Nord

Mikroregion Aglomeração Urbana de São Luís: Paço do Lumiar | Raposa | São José de Ribamar | São Luís | Mikroregion Baixada Maranhense: Anajatuba | Arari | Bela Vista | Cajari | Conceição do Lago-Açu | Igarapé do Meio | Matinha | Monção | Olinda Nova | Palmeirândia | Pedro do Rosário | Penalva | Peri Mirim | Pinheiro | Presidente Sarney | Santa Helena | São Bento | São João Batista | São Vicente Ferrer | Viana | Vitória do Mearim | Mikroregion Itapecuru Mirim: Cantanhede | Itapecuru Mirim | Matões do Norte | Miranda do Norte | Nina Rodrigues | Pirapemas | Presidente Vargas | Vargem Grande | Mikroregion Lençois Maranhenses: Barreirinhas | Humberto de Campos | Paulino Neves | Primeira Cruz | Santo Amaro | Tutóia | Mikroregion Litoral Ocidental Maranhense: Alcântara | Apicum-Açu | Bacuri | Bacurituba | Bequimão | Cajapió | Cedral | Central | Cururupu | Guimarães | Mirinzal | Porto Rico | Serrano | Mikroregion Rosário: Axixá | Bacabeira | Cachoeira Grande | Icatu | Morros | Presidente Juscelino | Rosário | Santa Rita

Mesoregion Ost

Mikroregion Baixo Parnaíba Maranhense: Água Doce | Araioses | Magalhães de Almeida | Santa Quitéria | Santana | São Bernardo | Mikroregion Caxias: Buriti Bravo | Caxias | Matões | Parnarama | São João do Soter | Timon | Mikroregion Chapadas do Alto Itapecuru: Barão de Grajaú | Colinas | Jatobá | Lagoa do Mato | Mirador | Nova Iorque | Paraibano | Passagem Franca | Pastos Bons | São Francisco | São João dos Patos | Sucupira do Norte | Sucupira do Riachão | Mikroregion Chapadinha: Anapurus | Belágua | Brejo | Buriti | Chapadinha | Mata Roma | Milagres | São Benedito do Rio Preto | Urbano Santos | Mikroregion Codó: Alto Alegre | Capinzal do Norte | Codó | Coroatá | Peritoró | Timbiras | Mikroregion Coelho Neto: Afonso Cunha | Aldeias Altas | Coelho Neto | Duque Bacelar

Mesoregion Süd

Mikroregion Chapadas das Mangabeiras: Benedito Leite | Fortaleza dos Nogueiras | Loreto | Nova Colinas | Sambaíba | São Domingos do Azeitão | São Félix de Balsas | São Raimundo das Mangabeiras | Mikroregion Gerais de Balsas: Alto Parnaíba | Balsas | Feira Nova | Riachão | Tasso Fragoso | Mikroregion Porto Franco: Campestre | Carolina | Estreito | Porto Franco | São João do Paraíso | São Pedro dos Crentes

Mesoregion West

Mikroregion Gurupi: Amapá | Boa Vista do Gurupi | Cândido Mendes | Carutapera | Centro do Guilherme | Centro Novo | Godofredo Viana | Governador Nunes Freire | Junco | Luís Domingues | Maracaçumé | Maranhãozinho | Turiaçu | Turilândia | Mikroregion Imperatriz: Açailândia | Amarante | Buritirana | Cidelândia | Davinópolis | Governador Edison Lobão | Imperatriz | Itinga | João Lisboa | Lajeado Novo | Montes Altos | Ribamar Fiquene | São Francisco do Brejão | São Pedro da Água Branca | Senador La Rocque | Vila Nova dos Martírios | Mikroregion Pindaré: Altamira | Alto Alegre do Pindaré | Araguanã | Bom Jardim | Bom Jesus das Selvas | Brejo de Areia | Buriticupu | Governador Newton Bello | Lagoa Grande | Lago da Pedra | Marajá do Sena | Nova Olinda | Paulo Ramos | Pindaré-Mirim | Presidente Médici | Santa Inês | Santa Luzia | Santa Luzia do Paruá | São João do Carú | Tufilândia | Vitorino Freire | Zé Doca

Anmerkung: Hauptstadt des Bundesstaats ist São Luís.