Dolmenstätten von Antequera

Seit Juli 2016 zählen die Dolmenstätten von Antequera zum UNESCO-Welterbe. In die Welterbeliste wurden eine Serie von drei Megalith-Monumenten aus der Jungsteinzeit (Dolmen von Viera, Dolmen von Menga) und der Bronzezeit (Tholos von El Romeral) sowie zwei Naturdenkmäler (der Berg Peña de los Enamorados mit anthropomorphem Profil sowie das Massiv El Torcal) im Herzen von Andalusien aufgenommen.

Das Ensemble ist Spaniens 45. Welterbestätte und eines der bedeutendsten Beispiele der megalithischen Architektur in Europa. Die Naturdenkmäler bilden nicht nur einen visuellen Bezugspunkt innerhalb der Kulturstätte. Die Lage und Form der Megalith-Monumente weisen auch auf eine wichtige rituelle Bedeutung der Verbindung von Natur und Grabstätten hin.

Der außergewöhnliche universelle Wert der Dolmenstätten beruht auf drei der zehn Aufnahmekriterien. Der Transport und das Zusammensetzen der zahlreichen tonnenschweren Steinblöcke mittels rudimentärer Technik und Werkzeuge sind ein herausragendes Beispiel kreativer menschlicher Arbeit (Kriterium i). Darüber hinaus sind Dolmenstätten zwar in ganz Europa verbreitet, in Antequera sind diese jedoch ein einzigartiger Ausdruck einer eigenständigen verschwundenen Tradition, die sich durch eine untrennbare Verbindung zwischen den Bauwerken und den umliegenden Naturdenkmälern auszeichnet (Kriterium iii).

Die beiden Dolmen von Viera und Menga wurden während der Jungsteinzeit aus großen Steinblöcken errichtet und weisen jeweils einen typischen Türsturz auf, während der Tholos von El Romeral aus der Bronzezeit stammt und sich von den beiden anderen Grabstätten durch die in der zu dieser Zeit verbreitete Kuppelbauweise unterscheidet. Die ursprüngliche Struktur der drei Megalith-Monumente ist fast vollständig erhalten und zeugt in besonderer Weise von einer lange verschwundenen kulturellen Tradition.

Quelle

  • Deutsche UNESCO-Kommission: Dolmenstätten von Antequera. Prähistorische Megalith-Monumente in Andalusien
Dolmenstätten von Antequera

Dolmen de Menga | Dolmen de Viera | El Torcal | Peña de los Enamorados | Tholos von El Romeral

Welterbestätten in Spanien

Historische Stadtzentren:
Alcalá de Henares mit Universität (1998) | Ávila mit Kirchen außerhalb der Stadtmauer (1985) | Cáceres (1986) | Córdoba mit Moschee-Kathedrale (1984) | Cuenca (1996) | Granada mit Alhambra und Generalife-Palast (1984) | Salamanca (1988) | San Cristóbal de La Laguna (1999) | Santiago de Compostela (1985) | Segovia mit Aquädukt (1985) | Toledo (1986)

Bauwerke:
Bergwerk Almadén (2012) | Architektur der Mudéjaren in Aragón (1986) | Baudenkmäler von Oviedo und des Königreiches Asturien (1985) | Escorial in Madrid (1984) | Herkulesturm (2009) | Kathedrale von Burgos (1984) | Kathedrale, Alcázar und Archivo General de Indias in Sevilla (1987) | Kirchen der Katalanischen Romanik im Vall de Boí (2000) | Kloster Poblet (1991) | Klöster San Millán de Yuso und de Suso (1997) | Königliches Kloster Santa María de Guadalupe (1993) | Monumentale Ensembles der Renaissance von Úbeda und Baeza (2003) | Palau de la Música Catalana und Hospital de la Santa Creu i Sant Pau in Barcelona (1997) | Biscaya-Brücke (2006) | Römische Stadtmauern von Lugo (2000) | Seidenbörse von Valencia (1996) | Werke von Antoni Gaudí (1984)

Archäologische Stätten:
Atapuerca (2000) | Dolmen von Antequera (2016) | Felskunst des Mittelmeerbeckens auf der Iberischen Halbinsel (1998) | Altamira-Höhle und paleolithische Höhlenkunst von Nordspanien (1985) | Las Médulas (1997) | Madīnat az-zahrāʾ (2018) | Mérida (1993) | Siega Verde * (2010) | Tarraco (2000)

Kultur- und Naturlandschaften:
Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas (2017, N) | Aranjuez (2001, K) | Ibiza (1999, K/N) | Monte Perdido (1997, K/N) | Nationalpark Doñana (1994, N) | Nationalpark Garajonay (1986, N) | Nationalpark Teide (2007, N) | Palmenhain von Elche (2000, K) | Paseo del Prado und Buen Retiro (2021, K) | Pilgerwege nach Santiago de Compostela: Camino Francés und die Routen Nordspaniens (1993, K) | Serra de Tramuntana (2011, K)

* Erweiterung der archäologischen Stätten im Vale do Côa, Portugal;