Fjodor Wladimirowitsch Jemeljanenko

Fjodor Jemeljanenko
Fjodor Jemeljanenko (2015)
Fjodor Jemeljanenko (2015)

Fjodor Jemeljanenko (2015)

Daten
Kampfname The Last Emperor
Größe 183 cm
Gewicht 106 kg
Nationalität Russland Russland
Geburtsdatum 28. September 1976
Geburtsort Stary Oskol, Russland
Team Fedor Team
Kampfstil Sambo, Judo[1]
MMA-Statistik
Siege 46
K. o. 15
Aufgabe 15
Punkte 9
Niederlagen 6
K. o. 5
Aufgabe 1
Punkte 0
Unentschieden 1

Fjodor Wladimirowitsch Jemeljanenko (russisch Фёдор Владимирович Емельяненко, englische Transkription Fedor Emelianenko; * 28. September 1976 in Rubischne) ist ein russischer Sambo- und MMA-Kämpfer. Emelianenko gewann mehrere Titel und Auszeichnungen in mehreren Sportarten, allen voran den Schwergewichtstitel in der Pride FC Organisation (von 2003 bis 2007), welchen er nie verlor. Außerdem wurde er vierfacher Weltmeister im Sambo bei den FIAS World Combat Sambo Weltmeisterschaften[2] und zweifacher Bronzemedaillengewinner im Judo bei den nationalen russischen Meisterschaften in den Jahren 1998 und 1999.[1] Emelianenko ist derzeit Mitarbeiter des russischen Präsidialrates für körperliche Fitness und Sport (2012 – heute) und Stellvertreter der Duma Belgorod (2010 – heute), sowie Präsident der Russian MMA Union.

Leben

Fjodor Wladimirowitsch Jemeljanenko wurde 1976 in der Oblast Belgorod, ehemalige Sowjetunion, geboren. Seine Mutter, Olga Fedorowna, war Lehrerin, und sein Vater, Vladimir Alexandrowitsch war Schweißer. Fjodor hat einen jüngeren Bruder, Alexander Wladimirowitsch Jemeljanenko (russisch Александр Владимирович Емельяненко; * 2. August 1981). Im Jahr 1978 zog seine Familie nach Belgorod.[3] Emelianenko beendete 1994 die höhere Fachhandelsschule und graduierte mit Auszeichnung. Von 1995 bis 1997 diente er in der Armee als militärischer Feuerwehrmann.[4]

MMA-Karriere

Jemeljanenko begann seine MMA-Karriere am 21. Mai 2000 mit vier aufeinanderfolgenden Siegen, unter anderem ein Sieg über den ADCC Champion Ricardo Arona.[5] Am 22. Dezember 2000 erlitt er während eines Kampfes gegen Tsuyoshi Kohsaka eine kontroverse Niederlage, in der er nach nur 17 Sekunden mit einem illegalen Ellenbogenstoß einen erheblichen Cut erlitt, der laut der anwesenden Ärzte das Weiterführen des Kampfes ausschloss. Kontrovers war vor allem die Ignorierung der Ellenbogen-Regel, welche in der RINGS-Organisation jegliche Verwendung verbietet. In der Wiederholung war deutlich zu erkennen, dass der Cut vom verfehlten Punch Kohsakas kam. Es handelte sich um den einzigen Schlag der in den 17 Sekunden Kampfzeit vorkam.[6] Da es sich um ein Turnierformat handelte, bei dem es gemäß Statuten einen Gewinner geben muss, wurde Kohsaka automatisch zum Gewinner erklärt. In seinen nächsten 28 Kämpfen, bis zum 26. Juni 2010, blieb er ungeschlagen, was einen Zeitraum von knapp zehn Jahren darstellt. Insgesamt mit Siegen u. a. gegen Semmy Schilt (2002), Antônio Rodrigo Nogueira (2003, 2004), Mark Coleman (2004, 2006), Kevin Randleman (2004), Mirko „Cro Cop“ Filipovic (2005), Mark Hunt (2006), Tim Sylvia (2008) und Andrei Arlovski (2009).

Jemeljanenko ist der am längsten amtierende lineare Schwergewichts-Champion der Welt (von 2003 bis 2010) und der am längsten als Nr. 1 geführte „pound for pound“ Kämpfer (von 2003 bis 2010) in der Geschichte des Mixed Martial Arts.[7]

Am 13. Februar 2011 verlor Fjodor Jemeljanenko im Rahmen des Strikeforce Heavyweight World Grand Prix 2011 gegen den Brasilianer Antonio Silva. Dies war bereits der zweite verlorene Kampf hintereinander. Daraufhin verkündete Jemeljanenko im anschließenden Interview seinen Rücktritt. Dies wurde später von seinem Management widerrufen. Der nächste Kampf fand am 30. Juni 2011 (VA Strikeforce 2011) statt. Der Gegner war Dan Henderson. Jemeljanenko verlor diesen durch TKO in der ersten Runde. Am 4. Oktober 2011 wurde Jemeljanenko nach drei Niederlagen in Folge aus seinem Vertrag bei Strikeforce entlassen. UFC-Präsident Dana White verkündete dies am 4. August 2011 in MMA Weekly. Jemeljanenko erwiderte eine Woche später in einem Interview, dass er keinen Vertrag mit Strikeforce habe und sein gegenwärtiger Vertragspartner Showtime sei und man Whites Kommentaren keine Beachtung schenken solle. Aus zwei weiteren Kämpfen nach dieser Auseinandersetzung ging Jemeljanenko wieder als Sieger hervor.

Am 21. Juni 2012 hatte Fedor Emelianenko in St. Petersburg (Russland) seinen letzten Kampf beim M1 Global. Sein Kontrahent war Pedro Rizzo, dieser unterlag Fedor nach 1:24 Minuten in der ersten Runde durch K. o. Nach dem Kampf gab er offiziell seinen MMA-Rücktritt bekannt. Dennoch wird er weiterhin dem Sport erhalten bleiben, als Präsident der „Russian MMA Union“. Am 31. Dezember 2015 betrat Emelianenko noch einmal den Ring als aktiver Kämpfer und bezwang den 28 Jahre alten Jaideep Singh in der ersten Runde.

Fjodor Jemeljanenko ist Miteigentümer von M-1 Global.

Ergebnisse als MMA Profikämpfer

MMA Ergebnisse
Bilanz: 39 Siege, 6 Niederlagen, 46 Kämpfe insgesamt
Rekord Datum Ergebnis Gegner Veranstaltung Ort Methode Runde Zeit
38-5 (1) 14. Oktober 2018 Sieg Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Chael Sonnen Bellator MMA Uniondale, USA TKO (Schläge) 1 4:40
37-5 (1) 28. April 2018 Sieg Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Frank Mir Bellator MMA Rosemont, USA KO (Schläge) 1 0:48
36–5 (1) 24. Juni 2017 Niederlage Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Matt Mitrione Bellator MMA New York City, USA TKO (Schläge) 1 1:14
36–4 (1) 17. Juni 2016 Sieg Brasilien Fabio Maldonado Fight Nights Global 50 Sankt Petersburg, Russland Entscheidung 3 5:00
35–4 (1) 31. Dezember 2015 Sieg Indien Jaideep Singh Rizin FF – Iza no Mai Saitama, Japan TKO (Aufgabe durch Schläge) 1 3:02
34–4 (1) 21. Juni 2012 Sieg Brasilien Pedro Rizzo M-1 Global: Fedor vs. Rizzo Sankt Petersburg,Russland KO (Schläge) 1 1:24
33–4 (1) 31. Dezember 2011 Sieg JapanJapan Satoshi Ishii Fight For Japan Saitama, Japan TKO 1 2:29
32–4 (1) 20. November 2011 Sieg Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jeff Monson M-1 Global Moskau, Russland Entscheidung 3 5:00
31–4 (1) 30. Juli 2011 Niederlage Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dan Henderson Strikeforce Heavyweight World Grand Prix 2011 East Rutherford, USA TKO 1 4:12
31–3 (1) 13. Februar 2011 Niederlage Brasilien Antonio Silva Strikeforce Heavyweight World Grand Prix 2011 East Rutherford, USA TKO (starkes Hämatom am rechten Auge) 2
31–2 (1) 26. Juni 2010 Niederlage Brasilien Fabrício Werdum Strikeforce Fedor vs. Werdum San José, USA Aufgabe (Triangle Choke) 1 1:09
31–1 (1) 7. November 2009 Sieg Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Brett Rogers MMA, Strikeforce USA KO 2 1:48
30–1 (1) 24. Januar 2009 Sieg Belarus Andrej Arlowskij Affliction: Day of Reckoning Anaheim, USA KO 1 3:14
29–1 (1) 19. Juli 2008 Sieg Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tim Sylvia Affliction: Banned Anaheim, USA Aufgabe (Würgen) 1 0:36
28–1 (1) 31. Dezember 2007 Sieg Korea Sud Choi Hong-man Yarennoka! Saitama, Japan Aufgabe (Armhebel) 1 1:54
27–1 (1) 14. April 2007 Sieg Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Matt Lindland bodogFight St. Petersburg, Russland Aufgabe (Armhebel) 1 2:58
26–1 (1) 31. Dezember 2006 Sieg AustralienAustralien Mark Hunt PRIDE Shockwave 2006 Saitama, Japan Aufgabe (Armhebel) 1 8:16
25–1 (1) 21. Oktober 2006 Sieg Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Mark Coleman PRIDE 32: The Real Deal Las Vegas, USA Aufgabe (Armhebel) 2 1:15
24–1 (1) 31. Dezember 2005 Sieg Brasilien Zuluzinho PRIDE Shockwave 2005 Saitama, Japan KO 1 0:26
23–1 (1) 28. August 2005 Sieg Kroatien Mirko Filipović PRIDE Final Conflict 2005 Saitama, Japan Entscheidung 3 5:00
22–1 (1) 3. April 2005 Sieg JapanJapan Tsuyoshi Kosaka PRIDE Bushido 6 Yokohama, Japan TKO 1 10:00
21–1 (1) 31. Dezember 2004 Sieg Brasilien Antônio Rodrigo Nogueira PRIDE Shockwave 2004 Saitama, Japan Entscheidung 3 5:00
20–1 (1) 15. August 2004 kein Urteil Brasilien Antônio Rodrigo Nogueira PRIDE Final Conflict 2004 Saitama, Japan nicht gewertet, unabsichtlicher Kopfstoß
20–1 15. August 2004 Sieg JapanJapan Naoya Ogawa PRIDE Final Conflict 2004 Saitama, Japan Aufgabe (Armhebel) 1 0:54
19–1 20. Juni 2004 Sieg Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Kevin Randleman PRIDE Total Elimination 2004 Saitama, Japan Aufgabe (Armhebel) 1 1:33
18–1 25. April 2004 Sieg Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Mark Coleman PRIDE Total Elimination 2004 Saitama, Japan Aufgabe (Armhebel) 1 2:11
17–1 31. Dezember 2003 Sieg JapanJapan Yuji Nagata Inoki Bom-Ba-Ye 2003 Kōbe, Japan TKO 1 1:02
16–1 10. August 2003 Sieg Trinidad und Tobago Gary Goodridge PRIDE Total Elimination 2003 Saitama, Japan TKO 1 1:09
15–1 8. Juni 2003 Sieg JapanJapan Kazuyuki Fujita PRIDE 26: Bad to the Bone Tokio, Japan Aufgabe (Würgen) 1 4:17
14–1 5. April 2003 Sieg Litauen Egidizhyus Valavichyus RINGS Lithuania – Bushido Rings 7: Adrenalinas Wilna, Litauen Aufgabe (Armhebel) 2 1:11
13–1 16. März 2003 Sieg Brasilien Antônio Rodrigo Nogueira PRIDE 25: Body Blow Yokohama, Japan Entscheidung 3 5:00
12–1 24. November 2002 Sieg Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Heath Herring PRIDE 23: Championship Chaos 2 Tokio, Japan TKO 1 10:00
11–1 23. Juni 2002 Sieg NiederlandeNiederlande Semmy Schilt PRIDE 21: Demolition Saitama, Japan Entscheidung 3 5:00
10–1 15. Februar 2002 Sieg AustralienAustralien Chris Haseman RINGS – World Title Series Grand Final Yokohama, Japan TKO 1 2:50
9–1 21. Dezember 2001 Sieg EnglandEngland Lee Hasdell RINGS – World Title Series 5 Yokohama, Japan Aufgabe (Würgen) 1 3:00
8–1 20. Oktober 2001 Sieg JapanJapan Ryushi Yanagisawa RINGS – World Title Series 4 Tokio, Japan Entscheidung 3 5:00
7–1 11. August 2001 Sieg Brasilien Renato Sobral RINGS – 10th Anniversary Tokio, Japan Entscheidung 2 5:00
6–1 20. April 2001 Sieg Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Kerry Schall RINGS – World Title Series 1 Tokio, Japan Aufgabe (Armhebel) 1 1:47
5–1 6. April 2001 Sieg Bulgarien Mihail Apostolov RINGS Russia – Russia vs. Bulgaria Jekaterinburg, Russland Aufgabe (Würgen) 1 1:03
4–1 22. Dezember 2000 Niederlage JapanJapan Tsuyoshi Kosaka RINGS – King of Kings 2000 Block B Osaka, Japan TKO (Platzwunde) 1 0:17
4–0 22. Dezember 2000 Sieg Brasilien Ricardo Arona RINGS – King of Kings 2000 Block B Osaka, Japan Entscheidung 3 5:00
3–0 5. September 2000 Sieg JapanJapan Hiroya Takada RINGS – Battle Genesis Vol. 6 Tokio, Japan KO (Schläge) 1 0:12
2–0 16. August 2000 Sieg Georgien Levon Lagvilava RINGS – Russia vs. Bulgaria Tula, Russland Aufgabe (Würgen) 1 7:24
1–0 21. Mai 2000 Sieg Bulgarien Martin Lazarov RINGS – Russia vs. Bulgaria Jekaterinburg, Russland Aufgabe (Würgen) 1 2:24

Weblinks

Commons: Fedor Emelianenko – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Offizielle Website Fedor Emelianenko
  • Fjodor Jemeljanenko in der Datenbank von Sherdog (englisch)

Einzelnachweise

  1. a b Fedor Emelianenko – Judoka. In: judoinside.com. Abgerufen am 16. Oktober 2016. 
  2. The official website of the International SAMBO Federation: Hall of Fame. In: sambo-fias.org. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Oktober 2016; abgerufen am 16. Oktober 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sambo-fias.org 
  3. MICHAEL SCHWIRTZ: A Russian Warrior Who Doesn’t Battle for Acclaim. In: nytimes.com. Abgerufen am 18. Oktober 2016. 
  4. Fedor Emelianenko – Last Emperor. In: beautifulrus.com. Abgerufen am 18. Oktober 2016. 
  5. Fedor’s five best performances
  6. Breaking down Fedor Emelianenko vs. Tim Sylvia (from FIGHT! Magazine)
  7. http://www.fightmatrix.com/historical-mma-rankings/generated-historical-rankings
Normdaten (Person): Wikipedia-Personensuche | Kein GND-Personendatensatz. Letzte Überprüfung: 8. März 2022.
Personendaten
NAME Jemeljanenko, Fjodor Wladimirowitsch
ALTERNATIVNAMEN Емельяненко, Фёдор Владимирович (russisch); Emelianenko, Fedor (englische Transkription)
KURZBESCHREIBUNG russischer Kampfsportler
GEBURTSDATUM 28. September 1976
GEBURTSORT Rubischne, Oblast Luhansk, Ukrainische SSR