Karl-Heinz Radschinsky

Karl-Heinz Radschinsky (* 23. Juli 1953 in Neumarkt in der Oberpfalz) ist ein ehemaliger deutscher Gewichtheber.

Werdegang

Radschinsky begann in Neumarkt mit dem Gewichtheben bei den Trainern Adolf Bechtold und Rüdiger Cedl. Trotz der erforderlichen körperlichen Voraussetzungen, dauerte es dennoch einige Jahre, bis er die internationale Spitzenklasse erreichte. Höhepunkt seiner Laufbahn war der Olympiasieg 1984 in Los Angeles.

Für diesen Erfolg wurde er mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet.

1986 wurde er wegen illegalen Anabolika-Handels zu 18 Monaten Haft auf Bewährung und 35.000 DM Geldstrafe verurteilt.[1] Karl-Heinz Radschinsky war auch nach Beendigung seiner Karriere immer noch aktiv und verstärkte seine Heimmannschaft ASV Neumarkt in Mannschaftskämpfen. So hob er zum Beispiel am 18. März 2006 im Kampf gegen den TSV Forstenried bei einem Körpergewicht von 77 kg ein Gesamtgewicht von 240 kg (105–135).

Nach seiner sportlichen Karriere betrieb er zunächst ein Fitnessstudio, bevor er sich als Immobilien-Kaufmann in Chemnitz gemeinsam mit seiner Ehefrau selbständig machte.

Erfolge

Internationale Erfolge

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, Le = Leichtgewicht, Mi = Mittelgewicht, Ls = Leichtschwergewicht)

  • 1975, 2. Platz, EG-Meisterschaften in Maastricht, Le, mit 257,5 kg;
  • 1977, 8. Platz, WM in Donaueschingen (6. Pl. in der EM-Wertung), Le, mit 285 kg;
  • 1978, 10. Platz, WM in Gettysburg/USA, Le, 285 kg;
  • 1979, 1. Platz, EG-Meisterschaft in Kassel, Le, 295 kg;
  • 1979, 7. Platz, EM in Warna, Le, mit 300 kg (6. Pl. im Stoßen mit 170 kg);
  • 1979, 6. Platz, WM in Thessaloniki, Le, mit 300 kg;
  • 1980, 3. Platz, EM in Belgrad, Le;
  • 1981, 4. Platz, WM + EM in Lille, Le, mit 312,5 kg (3. Pl. WM + EM im Stoßen mit 175 kg);
  • 1982, 5. Platz, WM + EM in Ljubljana, Mi, mit 340 kg (3. Pl. WM + EM im Stoßen mit 192,5 kg);
  • 1983, 5. Platz, WM + EM in Moskau, Mi, mit 347,5 kg (4. Pl. im Stoßen mit 197,5 kg);
  • 1984, 5. Platz, EM in Vitoria, Mi, mit 352,5 kg (2. Pl. im Stoßen mit 205 kg);
  • 1984, Goldmedaille, OS in Los Angeles, Mi, mit 340 kg (1. Pl. WM im Reißen mit 150 kg und im Stoßen mit 190 kg).

Erfolge bei deutschen Meisterschaften

Karl-Heinz Radschinksy wurde 1977, 1979 und 1980 im Leichtgewicht, 1981, 1982 und 1983 im Mittelgewicht und 1988 im Leichtschwergewicht deutscher Meister. 1985 wurde er Deutscher Mannschaftsmeister mit dem KSV Langen und 1990 mit dem TSV Regen.

Deutsche Rekorde

  • 160,5 kg im beidarmigen Reißen, Ls, aufgestellt 1987 in Duisburg;
  • 180 kg im beidarmigen Stoßen, Le, aufgestellt 1981 in Berlin;
  • 205 kg im beidarmigen Stoßen, Mi, aufgestellt 1984 in Vitoria;
  • 208 kg im beidarmigen Stoßen, LS, aufgestellt in Mutterstadt;
  • 317,5 kg im olympischen Zweikampf, aufgestellt 1981 in Berlin;:
  • 352,5 kg im olympischen Zweikampf, aufgestellt 1984 in Vitoria;
  • 362,5 kg im olympischen Zweikampf, aufgestellt 1987 in Duisburg

Weblinks

  • Karl-Heinz Radschinsky in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
  • Karl-Heinz Radschinsky Top Olympic Lifters of the 20th Century
  • immotreff chemnitz

Einzelnachweise

  1. Sprung aus dem Fenster. In: Der Spiegel. Nr. 20, 1988, S. 219–222 (online). 
Olympiasieger im Gewichtheben (Mittelgewicht)

1920–1992: 67,5–75 kg, 1996: 70–76 kg, 2000–2012: 69–77 kg
1920: Dritte Französische Republik Henri Gance | 1924: Italien 1861 Carlo Galimberti | 1928: Dritte Französische Republik Roger François | 1932: Deutsches Reich Rudolf Ismayr | 1936: Agypten 1922 Khadr El-Touni | 1948: Vereinigte Staaten 48 Frank Spellman | 1952: Vereinigte Staaten 48 Peter George | 1956: Sowjetunion 1955 Fjodor Bogdanowski | 1960: Sowjetunion 1955 Alexander Kurynow | 1964: Tschechoslowakei Hans Zdražila | 1968: Sowjetunion 1955 Wiktor Kurenzow | 1972: Bulgarien 1971 Jordan Bikow | 1976: Bulgarien 1971 Jordan Mitkow | 1980: Bulgarien 1971 Assen Slatew | 1984: Deutschland Bundesrepublik Karl-Heinz Radschinsky | 1988: Bulgarien 1971 Borislaw Gidikow | 1992: Vereintes Team Tudor Casapu | 1996: Kuba Pablo Lara | 2000: China Volksrepublik Zhan Xugang | 2004: Turkei Taner Sağır | 2008: Korea Sud 1949 Sa Jae-hyouk | 2012: China Volksrepublik Lü Xiaojun | 2016: vakant | 2020: China Volksrepublik Lü Xiaojun

Normdaten (Person): GND: 1075614589 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 317069841 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Radschinsky, Karl-Heinz
KURZBESCHREIBUNG deutscher Gewichtheber
GEBURTSDATUM 23. Juli 1953
GEBURTSORT Neumarkt in der Oberpfalz