Kristof Schreuf

Kristof Schreuf (* 1. Mai 1963 in Frankfurt am Main; † 9. November 2022 in Berlin) war ein deutscher Musiker und Journalist.

Biografie

Schreuf war Ende der 1980er Jahre Sänger und Texter der Band Kolossale Jugend. Mit ihr prägte er maßgeblich die Anfänge der sogenannten Hamburger Schule. Nach der Auflösung der Band 1991 gründete er vier Jahre später gemeinsam mit Luka Rothmann und Martin Buck die Band Brüllen, mit der er 1997 das Album Schatzitude veröffentlichte.[1] Für den 2007 erschienenen Sampler On The Road Again Mama aus der Reihe Perlen deutschsprachiger Popmusik schloss er sich mit Martin Buck und Stefan Feser zu der Band Rock zusammen, gemeinsam nahmen sie das Stück Nur Worte gehen weiter als ich auf.

Für die NDR-Dokumentationen von Oliver Schwabe My Generation. Der Sound der Revolte (2006) und Disco Love Machine – Im Beat liegt die Sehnsucht (2007) interpretierte Schreuf zahlreiche Klassiker der Rock- und Disco-Geschichte von Bands wie AC/DC, The Who oder Judas Priest neu. Diese Stücke erschienen am 16. April 2010 auf dem Album Bourgeois with Guitar. Für dieses Album wurde er 2011 für den Kritikerpreis des ECHO nominiert. In den Jahrescharts der Musikzeitschrift Spex wurde das Album von den Redakteuren auf den fünften Platz gewählt.[2]

Seit den 1990ern schrieb Schreuf auch für Zeitschriften und Zeitungen wie Spex, taz, Jungle World[3] oder junge Welt. Für seinen Text Wahrheit ist das wovon Männer gerne behaupten, dass es ihnen um sie geht wurde er 2003 von Iris Radisch für den Ingeborg-Bachmann-Preis vorgeschlagen. Er war verheiratet mit der Übersetzerin Conny Lösch.

Er starb überraschend am 9. November 2022 im Alter von 59 Jahren in Berlin.[4]

Diskografie

  • 2010: Bourgeois with Guitar

Weblinks

  • Literatur von und über Kristof Schreuf im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Kristof Schreuf bei laut.de
  • Kristof Schreuf auf Myspace
  • Kristof Schreuf auf indiepedia.de
  • Kristof Schreuf bei Discogs
  • Der Hamburger-Schule-Vordenker ist tot - Rockmusiker Kristof Schreuf ist im Alter von 59 Jahren überraschend verstorben., Nachruf in Der Stern vom 12. November 2019

Einzelnachweise

  1. Porträt der Band Brüllen (Memento vom 30. Dezember 2016 im Internet Archive)
  2. Bourgeois With Guitar auf indiepedia.de
  3. Kristof Schreuf. Abgerufen am 15. November 2022. 
  4. Musiker Kristof Schreuf ist tot. Die Zeit, 11. November 2022, abgerufen am 11. November 2022. 
Normdaten (Person): GND: 130253642 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: no2018117441 | VIAF: 28172692 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Schreuf, Kristof
KURZBESCHREIBUNG deutscher Musiker und Journalist
GEBURTSDATUM 1. Mai 1963
GEBURTSORT Frankfurt am Main
STERBEDATUM 9. November 2022
STERBEORT Berlin