Liste metrischer Begriffe

Die folgende Liste erfasst Begriffe der Verslehre, die nicht Bezeichnung bestimmter metrischer Formen sind. Zu diesen siehe:

Begriffe

  • Akephalie, akephal: Fehlen eines metrischen Elements am Beginn eines Verses
  • Anaklasis: Vertauschung zweier aufeinanderfolgender metrischer Elemente (vor allem bei Ionikus)
  • Antepaenultima (syllaba): vorvorletzte Silbe bzw. Silbenposition
  • äolische Basis: ersten beiden Silben in äolischen Versmaßen, bei denen jede Kombination von Kürze und Länge möglich ist
  • Aphärese: in der lateinischen Prosodie Wegfall eines anlautenden Vokals
  • Arsis: „Hebung“; kürzerer Teil des Versfußes in der griechischen Metrik, ab der Spätantike entspricht die Arsis der Hebung der Stimme, also dem betonten Teil
  • Brevis in longo: Zulässigkeit, am Versende Elementum longum mit einer kurzen Silbe zu realisieren
  • Dihärese: vom Versmaß gefordertes Wortende zwischen zwei Versfüßen; vgl. Zäsur
  • Elementum anceps: Metrisches Element, das durch kurze, zwei kurze oder lange Silbe realisiert werden kann
  • Elision: Wegfall des ersten Vokals bei Zusammentreffen zweier Vokale an der Wortgrenze; vgl. Synaloiphe
  • Hephthemimeres: Zäsur nach sieben Halbfüßen
  • Hiat: Zusammentreffen zweier Vokale an der Wortgrenze, ohne dass Elision oder Synaloiphe eintritt
  • Iktus: Taktschlag in der antiken Metrik, taktgemäße Hebung in der akzentuierenden Metrik
  • Katalexe, katalektisch: um ein metrisches Element am Ende verkürztes Versmaß
  • Kolon: Gliederungseinheit zwischen dem kleineren Komma und der größeren Periode
  • Komma: kurzer Abschnitt eines Verses
  • Metrisches Element: kleinster Teil eines metrischen Schemas, das durch lange, kurze oder zwei kurze Silben realisiert werden kann
  • Metron, Metrum: aus ein oder zwei Versfüßen bestehender Teil eines Verses
  • Metrum: metrisches Schema eines Verses
  • Paenultima (syllaba): vorletzte Silbe bzw. Silbenposition
  • Penthemimeres: Zäsur nach fünf Halbfüßen
  • Periode: mehrere Kola oder Verse umfassende Gliederungseinheit
  • Prosodie: Gesamtheit der die lautliche Umsetzung von Versen betreffender Regeln und Phänomene (Quantität, Verschleifung, Aspiration usw.)
  • Skansion: Bestimmung des Versmaßes und entsprechender Vortrag
  • stichisch, monostichisch: metrisches Schema mit fortlaufender Wiederholung des gleichen Versmaßes
  • Synaloiphe: Verschleifung eines auslautenden Vokals mit dem anlautenden des Folgewortes zu einem Diphthong; vgl. Elision
  • Synaphie: bruchloser Übergang zwischen zwei Verszeilen
  • Synizese: Verschleifung zweier Vokale im Wortinnern zu einer Silbe
  • Thesis: „Senkung“; längerer Teil des Versfußes in der griechischen Metrik, ab der Spätantike entspricht die Arsis der Senkung der Stimme, also dem unbetonten Teil
  • Verselement: kleinster Teil eines metrischen Schemas bzw. dessen Realisierung im Vers
  • Versfuß: kleinste (sich wiederholende) rhythmische Einheit im Versmaß
  • Versmaß: dem Vers zugrundeliegendes metrisches Schema
  • Zäsur: Wortende als Teil eines metrischen Schemas, insbesondere im Inneren eines Versfußes; vgl. Dihärese