Marquardt-Gruppe

Artikel eintragen Dieser Artikel wurde am 29. Mai 2024 auf den Seiten der Qualitätssicherung eingetragen. Bitte hilf mit, ihn zu verbessern, und beteilige dich bitte an der Diskussion!
Folgendes muss noch verbessert werden: bitte überarbeiten: WP:NPOV, Formatierung, sprachlicher Stil --Rmcharb (Disk.) 16:33, 29. Mai 2024 (CEST)
Marquardt GmbH

Logo
Rechtsform GmbH
Gründung 1925
Sitz Rietheim-Weilheim, Deutschland
Leitung Vorstand:[1]
  • Harald Marquardt (Vorsitzender)
  • Björn Twiehaus (stellvertretender Vorsitzender)[2]
  • Kristjan Ambroz[3]
  • Jochen Becker
  • Robert Schutt[4]
Mitarbeiterzahl rund 10.000 (2023)[5]
Umsatz 1,4 Mrd. EUR (2023)[5]
Branche * Automotive
  • Trucks
  • Off-Road
  • Elektrowerkzeuge
  • Hausgeräte
  • Haustechnik & HVAC
  • Reinigungstechnik
  • Medizintechnik
Website www.marquardt.com
Die Neutralität dieses Artikels oder Abschnitts ist umstritten. Eine Begründung steht auf der Diskussionsseite. Weitere Informationen erhältst du hier.

Das 1925 gegründete Familienunternehmen Marquardt mit Stammsitz in Rietheim-Weilheim im Landkreis Tuttlingen ist ein Hersteller von mechatronischen Schalt- und Bediensystemen. Die Produkte des Unternehmens – darunter Bedienkomponenten, Fahrzeugzutritts-, Fahrberechtigungs- und Batteriemanagementsysteme für elektrobetriebene Fahrzeuge – kommen bei Kunden der Automobilindustrie zum Einsatz. Ebenso sind Systeme von Marquardt in Hausgeräten, industriellen Anwendungen und Elektrowerkzeugen zu finden. Das Familienunternehmen zählt weltweit rund 10.000 Mitarbeitern an 21 Standorten auf vier Kontinenten. Der Umsatz lag im Geschäftsjahr 2023 bei rund 1,4 Milliarden Euro.[5]

Geschichte

1925 bis 1945

1925: Der Kaufmann Johannes Marquardt (1885–1963) und der namensgleiche, jedoch nur weitläufig verwandte Techniker Johannes Marquardt (1889–1942) legen in ihren Rietheimer Wohnhäusern den Grundstein für eine „Spezialfabrik für Elektrobedarf und Feinmechanik“. Sie entwickeln Einbauschalter für Elektrogeräte und Elektrowerkzeuge.[6]

Die Gründer von Marquardt

1926: Marquardt-Produkte fanden Absatz in der Hausgeräteindustrie. Die ersten Schalter mit Rollenkontakten wurden in Handstaubsaugern und Rundfunkgeräten eingesetzt.

1930–1945: Die Weltwirtschaftskrise 1929 und ihre Folgen bescherten dem jungen Unternehmen Anfang der Dreißigerjahre große Verluste. Durch radikale Verzichtsleistungen, auch seitens der Unternehmerfamilien, konnte die 60-köpfige Belegschaft gehalten werden. Zwar gab es Auftragsflauten und Kurzarbeit, jedoch keine Entlassungen.

Mitte der Dreißigerjahre wuchs die Firma wieder und damit auch ihre Belegschaft. 160 Mitarbeiter zählte Marquardt nun. Der Zweite Weltkrieg stellte das Unternehmen jedoch vor neue Probleme: Fast alle männlichen Beschäftigten in Konstruktion und Fertigung wurden von der Wehrmacht eingezogen, viele von ihnen fielen im Krieg. So waren es in den letzten Kriegsjahren vor allem Frauen, die die Produktion aufrechterhielten.

1945 bis 1965

Nach Kriegsende waren zunächst sämtliche Marquardt Büros vom Stab des französischen Kommandanten besetzt. Erst nach einem halben Jahr wurden sie wieder freigegeben. Fast alle Einrichtungsgegenstände, Maschinen und Werkzeuge wurden demontiert und nach Frankreich gebracht. Marquardt fehlte es an technischen Grundlagen für die Produktion, der Markt war zusammengebrochen, das Unternehmen schien am Ende. Doch durch Kriegsschäden an elektrischen Installationen kam es in der französischen Besatzungszone und in Frankreich zu Versorgungsengpässen für auf Putz montierte Lichtschalter. Mithilfe der wenigen Maschinen, die vor der Demontage bewahrt werden konnten, produzierte Marquardt Kipphebelschalter – die Grundlage für den Wiederaufbau der Firma.

1953: Marquardt produzierte Schnappschalter.

1955: In Böttingen wurde ein neues Zweigwerk aufgebaut.

1959: Am Stammsitz Rietheim wurde das bestehende Werk erweitert.

1963: Marquardt entwickelte Schalttastaturen für Waschmaschinen.

1965: Nach Heinz Marquardt 1949 trat auch sein Bruder Erich Marquardt 1965 in die Geschäftsführung ein. Jakob Marquardt war ab 1955 als geschäftsführender Gesellschafter für den Bereich Fertigung und Personalwesen verantwortlich. 1965 folgte Ewald Marquardt.

1965 bis 1985

1968: Mit der Einrichtung eines Elektronischen Labors legte Marquardt die Grundlage für zukünftige Produktentwicklungen, die die herkömmliche Elektromechanik ergänzten. Im selben Jahr liefen in Rietheim die ersten Baugruppen vom Band.

1969: In Rietheim baute Marquardt eine Ausbildungswerkstatt.

1972: Die Wippschalter-Baureihe 1800 wurde eingeführt, sie wurde in den kommenden Jahrzehnten in sehr großen Stückzahlen produziert. Elektronische Elektrowerkzeugschalter kamen auf den Markt.

1978: Die Automobilbranche wurde mit Standardschaltern und kundenspezifischen Schnapp- und Bedienschaltern versorgt. Mit über 1.000 Mitarbeitern erzielte Marquardt einen Jahresumsatz von rund 50 Millionen D-Mark.

1981: Die erste ausländische Tochtergesellschaft Marquardt Switches Inc. mit Sitz in Cazenovia, New York, USA wurde gegründet. 1985 wurde dort ein Fabrikgebäude errichtet.

1985 bis 2005

1991: Durch die Übernahme des Geräteschalterherstellers Russenberger kamen Tochtergesellschaften in Frankreich, Spanien und Tunesien hinzu.

1992: Zentralverriegelung, Sitzverstellung, Fensterheber: Viele bislang manuelle Funktionen in Autos wurden zunehmend elektronisch gesteuert. Damit erhöhte sich auch der Bedarf an Schaltern. Besonders gefragt war der kleinste Schalter, den Marquardt jemals entwickelt und produziert hat: die staub- und wassergeschützte Schnappschalter-Baureihe 1055. Neuartige Akkuschalter aus dem Hause Marquardt bereiteten den Weg für akkubetriebene Elektrowerkzeuge.

1996: Mit der Gründung der Tochtergesellschaft Marquardt Switches Shanghai in China und einem Joint Venture mit dem indischen Schalterhersteller RG Keswani positionierte sich die Unternehmensgruppe in den fernöstlichen Märkten als Produzent und Arbeitgeber.

1997: Das mittlerweile 2.500 Mitarbeiter starke Unternehmen entwickelte das erste Fahrberechtigungssystem mit elektronischem Schlüssel und Zündstartschalter.

2003: Das erste Marquardt Keyless-System für Automobile wurde im Markt eingeführt. Am Stammsitz in Rietheim-Weilheim ging ein neues Werk für Automobilsysteme in Betrieb, das mit Just-in-time-Fertigung und optimierten Prozessen als Vorbild für die weitere Expansion diente.

2004: Mit diversen Sensoren für Hausgeräte und hochglänzenden Bedienfeldoberflächen in der sogenannten „Black Panel“-Technologie positionierte sich Marquardt in einem neuen Markt. In der Automobilbranche setzte das Unternehmen auf das kleine Schaltmodul 3006 und den Mikroschalter 1065. Auch mit „Shift by wire“, der Schaltsteuerung per elektronischem Impuls, erschloss sich Marquardt ein neues Feld.

2005 bis 2020

2009: Das Unternehmen brachte komplexe Elektroniken und Motorsteuerungen für Haushaltskleingeräte und Reinigungsmaschinen in Serie.

2010: Marquardts elektronische Lenkverriegelung, die das Parken von Keyless-Fahrzeugen sicherer macht, kamen auf den Markt.

2012: Das erste Marquardt Touchpad wurde produziert. Einsetzbar ist es beispielsweise in der Mittelkonsole von Fahrzeugen. Die neue Tochtergesellschaft E&C Testlab GmbH wurde in Trossingen gegründet. Das Unternehmen befasst sich mit der Messung von elektromagnetischen Verträglichkeiten (EMV).

2013: Marquardts neues Dosiersystem für Flüssigwaschmittel veränderte das Innenleben von Waschmaschinen und Geschirrspülern: Präzise und vollautomatisch gibt die Dosierpumpe auf den Milliliter genau den Flüssigwaschmittelbedarf für jeden Waschgang vor.

2014: Durch die ECO-Schalterserie werden Geräte, die sich im Stand-by-Modus befinden, nach einer definierten Zeit (4 Sekunden bis 71 Stunden) vollständig abgeschaltet. Besonders kompakt ist die Schalterbaureihe 2720: Mit einem Maß von 20 mm ist der Schalter nicht höher als ein 10 Cent Stück. Auch beim Zukunftsthema Elektromobilität geht das Unternehmen voran. Elektro-Fahrzeuge profitieren von neuen Batteriemanagementsystemen von Marquardt.

2015: Eine Mehrfarben-Beleuchtungstechnologie ermöglichte eine individuelle Gestaltung des Fahrzeug-Cockpits.

2020: Bei Marquardt arbeiteten mehr als 10.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 20 Standorten weltweit.

Produkte

Der Geschäftsbereich „Automotive“ entwickelt und realisiert unter anderem Fahrberechtigungssysteme (wie Fahrberechtigung per Smartphone, elektronische Schlüssel und elektronische Zündstartschalter, Elektronische Lenkungsverriegelungen, Start-Stopp-Systeme), Bedienkomponenten (wie Sitzverstellschalter, Lichtdrehschalter, Tür- und Verdeckbedienfelder), Ultra-Wide-Band Communication (UWB) sowie dynamische Beleuchtungssysteme. Der Geschäftsbereich „Mechatronic Devices“ entwickelt, produziert und vertreibt unter anderem Schaltsysteme für Elektrowerkzeuge, Sensoren, Systeme und Schalter für den Heimbereich und für Industrie- und Elektroanwendungen. Der Geschäftsbereich „Power and Energy Solutions“ bündelt die Marquardt Kompetenzen im Bereich E-Mobilität seit Anfang 2021 und entwickelt, produziert und vertreibt Batteriemanagementsysteme von zwölf bis 800 Volt, Lade- und Wandlersysteme für batterieelektrische Fahrzeuge sowie Steuergeräte, Sensoren und elektromechanische Komponenten für Brennstoffzellenfahrzeuge.

Standorte

Rietheim-Weilheim, Werk für Automobilsysteme

Die Marquardt-Gruppe arbeitet insgesamt an 20 Standorten[7] in 14 Ländern auf vier Kontinenten.

Europa

Amerika

Afrika

Asien

Weblinks

Commons: Marquardt-Gruppe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Offizielle Website
  • Marquardt Produktkatalog
  • Bernd Gottschalk: Im Fokus: Marquardt (PDF; 657 kB) In: Automobil Produktion, Dezember 2010
  • Harald Marquardt: Weltweit führend. (PDF; 162 kB) In: Ratio, Nr. 1, 2006; Unternehmensporträt

Einzelnachweise

  1. Impressum auf der Marquardt Website; abgerufen am 24. März 2022
  2. Wechsel bei Marquardt. In: Frankfurter Allgemeine online, 2. April 2024.
  3. Stellantis, Citroën und Tasking: Die Personalien der Woche. In: Automobil Industrie online, 24. April 2023.
  4. Marquardt, Marelli und JLR: Die Personalien der Woche. In: Automobil Industrie online, 8. März 2024.
  5. a b c Marquardt verzeichnet 2023 Delle beim Umsatz In: Süddeutsche Zeitung online, 15. Mai 2024.
  6. Innovation ist unsere Geschichte auf der Marquardt Website; abgerufen am 27. Mai 2021
  7. Standorte der Marquardt-Gruppe auf der Marquardt Website; abgerufen am 27. Mai 2021

48.0355555555568.7827777777778Koordinaten: 48° 2′ 8″ N, 8° 46′ 58″ O