Michel Caillaud

Michel Caillaud, 2009 beim Meeting Sant’Ambrogio in Mailand

Michel Caillaud (* 10. April 1957) ist ein französischer Schachkomponist.

Schachkomposition

Im Jahr 1993 verlieh ihm die PCCC den Titel eines Großmeisters für Schachkomposition.[1] Als 36-Jähriger war er damals der jüngste, der diesen Titel erhalten hatte. Seit 1993 ist er auch Internationaler Preisrichter der PCCC für Retrospektiv-Aufgaben.[2] Bei Weltmeisterschaften der Schachkomposition (WCCT) belegte er bei der 3. Weltmeisterschaft gemeinsam mit Jean-Marc Loustau den 1. Platz bei Dreizügern und den 3. Platz, 2. Abteilung beim Märchenschach. Bei der 6. Weltmeisterschaft war er Preisrichter beim Märchenschach. Von allen Schachkomponisten hat er mit 200,92 die drittmeisten Punkte aus allen FIDE-Alben von 1914 bis zum Jahr 2000.

Lösen von Schachproblemen

Die Weltmeisterschaft im Lösen von Schachproblemen konnte er zweimal gewinnen: 1987 in Graz und 2000 in Pula. Seit 2002 trägt er einen Großmeistertitel für das Lösen von Schachproblemen.[3] Seine Elo-Zahl im Lösen von Schachproblemen betrug mit Stand 1. Juli 2012 2563, damit lag er auf Platz 18 der Weltrangliste. Seine bisher höchste Wertungszahl war 2636.[4]

Kompositionsbeispiele

Michel Caillaud,
Probleemblad, Mai/Juni 1999
  a b c d e f g h  
8 8
7 7
6 6
5 5
4 4
3 3
2 2
1 1
  a b c d e f g h  

Position nach dem 7. Zug von Weiß. Wie ist diese Position entstanden? (2 Lösungen)

Michel Caillaud
Comm. Andernach TT, 1993
  a b c d e f g h  
8 8
7 7
6 6
5 5
4 4
3 3
2 2
1 1
  a b c d e f g h  

kürzeste Beweispartie in 3.0 (Andernachschach).

Lösung:

Beim linken Diagramm ist die Stellung entweder nach 1. b4 h5 2. b5 Th6 3. b6 Tc6 4. bxc7 Txc2 5. cxb8D Txd2 6. Dd6 Txd1+ 7. Dxd1 oder 1. b4 h5 2. b5 Th6 3. b6 Td6 4. bxc7 Txd2 5. cxb8L Txc2 6. Lbf4 Txc1 7. Lxc1 entstanden. In beiden Fällen wird das Pronkin-Thema gezeigt: Eine Figur, in die umgewandelt wurde, zieht auf das Ursprungsfeld der geschlagenen Figur.

Im rechten Diagramm ist die Märchenbedingung Andernachschach (benannt nach dem jährlichen Schachkompositionstreffen in Andernach) angegeben. Dabei wechselt ein Stein, der einen anderen Stein schlägt, die Farbe. Wenn beispielsweise ein weißer Springer einen schwarzen Bauern schlägt, wird der Springer schwarz. Die Stellung ist nach den Zügen 1. Sf3 Sc6 2. Se5 Sxe5 (= wS) 3. Sxd7 (= sS) Sb8 entstanden. Dabei hat der Springer zweimal seine Farbe gewechselt. Nach 2. … Sxe5 stand somit ein weißer und nach 3. Sxd7 ein schwarzer Springer auf dem jeweiligen Feld.

  • Kompositionen Caillauds auf dem PDB-Server
  • Michel Caillaud bei der Weltmeisterschaft im Lösen von Schachaufgaben und Studien (Memento vom 15. Februar 2012 im Internet Archive) auf dem 47. PCCC-Kongress 2004 in Kallithea (Chalkidiki)
  • Michel Caillaud beim Weltschachbund FIDE (englisch)

Einzelnachweise

  1. Grandmasters of the FIDE for Chess Compositions (englisch)
  2. International Judges for Chess Compositions (Memento des Originals vom 25. Oktober 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.saunalahti.fi (englisch)
  3. International Solving Grandmasters (englisch)
  4. Solvers’ ratings July 1st 2012 (Memento vom 30. März 2016 im Internet Archive) (englisch)

1972: Gasparjan, Loschinski, Mansfield, Visserman | 1976: Bron, Fritz, Korolkow, V. Pachman, Páros, Petrović | 1980: Bakcsi, Bartolović, Lindgren, Nadareischwili, Rudenko | 1984: Goumondy, Kricheli, Petkow, Rehm, Touw Hian Bwee | 1988: Goldschmeding, Guljajew (Grin), Pogosjanz, Ja. Wladimirow, Vukcevich | 1989: Ahues, Tschepischny, Dobrescu | 1990: Gurgenidse, Haring | 1992: Abdurahmanović, Rusinek | 1993: Alajkow, Caillaud, Lobussow, Macleod, Zappas | 1995: M. Keller, Kusowkow | 1996: Garai, Janevski | 2001: Nestorescu | 2004: Heinonen, Loustau, Marandjuk, Tura | 2005: Degener, Kralin, Pachl, Perwakow | 2007: Feoktistow, Cheylan, Kovačević, Mladenović, Schanschin, Schawyrin, Slesarenko | 2009: Avner, Seliwanow | 2010: Aschwanden, Bruch, Djatschuk, Gamnitzer, Myllyniemi, Tribowski, Velimirović, Wenda | 2012: Bogdanow, Dragoun, Gurow, Gvozdják, Havel, Jones, Mandler, Parinello, Soroka | 2013: Aschussin, Stjopotschkin | 2015: Afek, Gockel, Rice, Sotschnew | 2016: Baslow, Gavrilovski | 2017: Becker, Piltschenko, Rjabinin, Salai | 2018: Semenenko | 2019: Csák, Fomitschow, Lörinc, Trommler, Widlert

1982 Perkonoja | 1984 Valtonen | Velimirović | 1985 Comay | 1988 Baier | Kovačević | A. Zude | 1991 Jewsejew | 1993 Pfannkuche | 1997 Mestel | Rumjanzew | 1998 Soffer | 1999 Paavilainen | 2000 Tummes | 2001 Elkies | 2002 Caillaud | Lee | Murdzia | 2004 Nunn | Wissmann | 2007 Aschussin | 2008 Mladenović | Seliwanow | Vučković | 2009 Van Beers | Podinić | 2010 Dragoun | 2011 Piorun | Salai | 2014 Limontas | Mukossejew | 2015 Solowtschuk | 2016 Miśta | 2017 Filipović | 2019 Górski | 2021 Pawlow

Normdaten (Person): VIAF: 281648918 | Wikipedia-Personensuche | Kein GND-Personendatensatz. Letzte Überprüfung: 2. Juni 2020.
Personendaten
NAME Caillaud, Michel
KURZBESCHREIBUNG französischer Großmeister der Schachkomposition
GEBURTSDATUM 10. April 1957