Scott Hamilton (Eiskunstläufer)

Scott Hamilton
Scott Hamilton 2002 in Portland
Voller Name Scott Scovell Hamilton
Nation Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Geburtstag 28. August 1958
Geburtsort Toledo, Ohio
Karriere
Disziplin Einzellauf
Verein Philadelphia SC & HS
Trainer Donald Laws, Carlo Fassi,
Pierre Brunet
Karriereende 1984
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
WM-Medaillen 4 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Gold Sarajewo 1984 Herren
 Weltmeisterschaften
Gold Hartford 1981 Herren
Gold Kopenhagen 1982 Herren
Gold Helsinki 1983 Herren
Gold Ottawa 1984 Herren
 

Scott Scovell Hamilton (* 28. August 1958 in Toledo, Ohio) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Eiskunstläufer, der im Einzellauf startete. Er ist der Olympiasieger von 1984 und der Weltmeister von 1981 bis 1984.

Werdegang

Scott Hamilton wurde im Alter von sechs Wochen vom Lehrerehepaar Dorothy und Ernest Hamilton adoptiert und in Bowling Green, Ohio, aufgezogen. Er hat zwei Geschwister, die ebenfalls adoptiert wurden. Als Hamilton zwei Jahre alt war, bekam er eine mysteriöse Krankheit, die sein Wachstum unterbrach. Nach zahlreichen Tests und falschen Diagnosen (unter anderem diagnostizierte man Mukoviszidose und gab ihm noch ein halbes Jahr zu leben) begann die Krankheit wieder zurückzugehen. Sein Kinderarzt überwies ihn daraufhin nach Boston, zu Dr. Harry Shwachman. Unklar ist, ob bei ihm das Shwachman-Bodian-Diamond-Syndrom diagnostiziert wurde. Eine spezielle Diät und spezielle Übungen sollen geholfen haben, die Krankheit in den Griff zu bekommen. Dennoch wurde Hamilton nur knapp 1,60 m groß und wog auf dem Höhepunkt seiner Karriere nur knapp 50 kg.

Sportliche Karriere

Im Alter von 13 Jahren begann er mit dem Eiskunstlauftraining bei Pierre Brunet, dem ehemaligen zweifachen Olympiasieger im Paarlauf. 1976 musste er das Training beinahe aufgeben, da er die Kosten dafür und für sein Studium nicht aufbringen konnte. Erst mit der finanziellen Unterstützung von Helen und Frank McLoraine konnte er weiter trainieren.

1980 wurde Hamilton Dritter bei den US-amerikanischen Meisterschaften, was ihm einen Platz im amerikanischen Team für die Olympischen Spiele sicherte. Bei seinen ersten Olympischen Spielen, bei denen er auch die Ehre hatte, bei der Eröffnungszeremonie die Fahne für die USA zu tragen, belegte er auf Anhieb den fünften Platz. Seinen großen Durchbruch erlebte er 1981 bei den nationalen Meisterschaften. Er blieb fehlerfrei und erntete bereits vor dem Ende seiner Darbietung stehende Ovationen. Ab diesem Zeitpunkt verlor Scott Hamilton nie wieder einen Wettkampf und wurde der dominierende Eiskunstläufer der ersten Hälfte der achtziger Jahre. 1981 in Hartford wurde er zum ersten Mal Weltmeister, er siegte vor Landsmann David Santee. Bei der Weltmeisterschaft 1982 in Kopenhagen verteidigte er seinen Titel, diesmal vor Norbert Schramm. Ihn schlug er auch bei seinem dritten Sieg in Folge, bei der Weltmeisterschaft 1983 in Helsinki. Zu den Olympischen Spielen 1984 in Sarajewo reiste er als Favorit und gewann erwartungsgemäß olympisches Gold vor Brian Orser. Anschließend gewann er vor dem Kanadier in Ottawa auch den letzten seiner vier Weltmeisterschaftstitel in Folge.

Hamiltons eiskunstläuferischer Stil war geprägt von der großen Athletik und Schnelligkeit seines Vortrags. Seine dreifachen Sprünge sprang er stets sicher, hoch und mit höchstem Drehmoment. Dabei zeigte der kleingewachsene Athlet mit der hohen Stirn stets viel Humor im Schaulaufen.

Nach der sportlichen Karriere

Nach seinem Karriereende tourte Hamilton für zwei Jahre mit „Ice Capades“. Danach gründete er „Scott Hamilton's American Tour“, das später in „Stars on Ice“ umbenannt wurde. Er wirkte dort bis 2001 mit und kommt gelegentlich für Gastauftritte zurück.

Hamilton wurden zahlreiche Ehrungen zuteil, 1990 wurde er in die United States Olympic Hall of Fame aufgenommen.

Er kommentierte seit 1985 Eiskunstlaufen for CBS und arbeitete auch für NBC. 2006 moderierte er auf FOX die Sendung „Skating with Celebrities“. 2008 hatte Hamilton einen Gastauftritt in der Nickelodeon-Kinderserie Cosmo und Wanda – Wenn Elfen helfen in der Folge „The Fairly Oddlymipics“. Dort wurde er sowohl als Zeichentrickfigur wie auch als Darsteller eingesetzt.

Auch nach seiner sportlichen Karriere trafen Hamilton private Schicksalsschläge. Er erkrankte 1997 an Hodenkrebs. Sein Kampf gegen die Krankheit wurde von den Medien begleitet. Nach der Behandlung kam er wieder zurück und lief weiter in Stars on Ice. Am 12. November 2004 wurde bekannt, dass Hamilton einen gutartigen Hirntumor hat, dieser wurde in Cleveland behandelt. Am 23. Juni 2010 unterzog er sich, um nicht zu erblinden, erneut einer Operation zur Entfernung des wiederkehrenden gutartigen Tumors, der 2004 entdeckt worden war. Am 25. Juni ließ er verlauten, dass er sich gut fühle und sich nun erholen würde.[1]

Hamilton engagiert sich für das St. Jude’s Children’s Hospital, einem Kinderkrankenhaus in Memphis und ist Ehrenmitglied der Myeloma Research Foundation, die sich um die Behandlung des Multiplen Myeloms bemüht.[2]

Am 14. November 2002 heiratete er die Ernährungswissenschaftlerin Tracie Robinson. Mit ihr hat er zwei Söhne: Aidan McIntosh Hamilton (* 2003) und Maxx Hamilton (* 2008).[3] Die Familie lebt in Franklin, Tennessee und ist Mitglied der Gemeinden Christi.[4]

2009 schrieb Hamilton das Buch „The Great Eight“ in dem er beschreibt, wie er mit den zahlreichen Herausforderungen und Enttäuschungen in seinem Leben zurechtkam.

Ergebnisse

Wettbewerb / Jahr 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984
Olympische Winterspiele 5. 1.
Weltmeisterschaften 11. 5. 1. 1. 1. 1.
US-amerikanische Meisterschaften 3. 4. 3. 1. 1. 1. 1.

Schriften

  • mit Lorenzo Benet: Landing It: My Life On And Off The Ice. Autobiographie. 1999, ISBN 1-57566-466-6.

Weblinks

  • Scott Hamilton in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
  • Scott Hamilton bei IMDb

Einzelnachweise

  1. http://www.people.com/people/article/0,,20396952,00.html?xid=rss-topheadlines
  2. Originals vom 25. Januar 2010 auf WebCite)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.themmrf.org
  3. Ice Skater Scott Hamilton & His Wife Have a Boy – Babies, Scott Hamilton : People.com
  4. Gold medal skater Hamilton puts focus on God, other fundamentals (Memento vom 13. Februar 2012 im Internet Archive)

1908: SchwedenSchweden Ulrich Salchow | 1920: SchwedenSchweden Gillis Grafström | 1924: SchwedenSchweden Gillis Grafström | 1928: SchwedenSchweden Gillis Grafström | 1932: Osterreich Karl Schäfer | 1936: Osterreich Karl Schäfer | 1948: Vereinigte Staaten 48 Richard Button | 1952: Vereinigte Staaten 48 Richard Button | 1956: Vereinigte Staaten 48 Hayes Alan Jenkins | 1960: Vereinigte Staaten 49 David Jenkins | 1964: Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Manfred Schnelldorfer | 1968: OsterreichÖsterreich Wolfgang Schwarz | 1972: Tschechoslowakei Ondrej Nepela | 1976: Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Curry | 1980: Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Robin Cousins | 1984: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Scott Hamilton | 1988: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Brian Boitano | 1992: Vereintes Team Wiktor Petrenko | 1994: RusslandRussland Alexei Urmanow | 1998: RusslandRussland Ilja Kulik | 2002: RusslandRussland Alexei Jagudin | 2006: RusslandRussland Jewgeni Pljuschtschenko | 2010: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Evan Lysacek | 2014: JapanJapan Yuzuru Hanyū | 2018: JapanJapan Yuzuru Hanyū | 2022: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Nathan Chen

1896: Gilbert Fuchs | 1897: Gustav Hügel | 1898: Henning Grenander | 1899–1900: Gustav Hügel | 1901–05: Ulrich Salchow | 1906: Gilbert Fuchs | 1907–11: Ulrich Salchow | 1912–13: Fritz Kachler | 1914: Gösta Sandahl | 1915–21: nicht ausgetragen | 1922: Gillis Grafström | 1923: Fritz Kachler | 1924: Gillis Grafström | 1925–28: Willy Böckl | 1929: Gillis Grafström | 1930–36: Karl Schäfer | 1937–38: Felix Kaspar | 1939: Graham Sharp | 1940–46: nicht ausgetragen | 1947: Hans Gerschwiler | 1948–52: Richard Button | 1953–56: Hayes Alan Jenkins | 1957–59: David Jenkins | 1960: Alain Giletti | 1961: nicht ausgetragen | 1962: Donald Jackson | 1963: Donald McPherson | 1964: Manfred Schnelldorfer | 1965: Alain Calmat | 1966–68: Emmerich Danzer | 1969–70: Tim Wood | 1971–73: Ondrej Nepela | 1974: Jan Hoffmann | 1975: Sergei Wolkow | 1976: John Curry | 1977: Wladimir Kowaljow | 1978: Charles Tickner | 1979: Wladimir Kowaljow | 1980: Jan Hoffmann | 1981–84: Scott Hamilton | 1985: Alexander Fadejew | 1986: Brian Boitano | 1987: Brian Orser | 1988: Brian Boitano | 1989–91: Kurt Browning | 1992: Wiktor Petrenko | 1993: Kurt Browning | 1994–95: Elvis Stojko | 1996: Todd Eldredge | 1997: Elvis Stojko | 1998–2000: Alexei Jagudin | 2001: Jewgeni Pljuschtschenko | 2002: Alexei Jagudin | 2003–04: Jewgeni Pljuschtschenko | 2005–06: Stéphane Lambiel | 2007: Brian Joubert | 2008: Jeffrey Buttle | 2009: Evan Lysacek | 2010: Daisuke Takahashi | 2011–13: Patrick Chan | 2014: Yuzuru Hanyū | 2015–16: Javier Fernández | 2017: Yuzuru Hanyū | 2018–19: Nathan Chen | 2020: nicht ausgetragen | 2021: Nathan Chen | 2022–23: Shōma Uno | 2024: Ilia Malinin

1914: Norman Scott | 1918: Nathaniel Niles | 1920–1924: Sherwin Badger | 1925: Nathaniel Niles | 1926: Chris Christenson | 1927: Nathaniel Niles | 1928–1934: Roger Turner | 1935–1939: Robin Lee | 1940–1941: Eugene Turner | 1942: Bobby Specht | 1943: Arthur Vaughn | 1946–1952: Richard Button | 1953–1956: Hayes Alan Jenkins | 1957–1960: David Jenkins | 1961: Bradley Lord | 1962: Monty Hoyt | 1963: Thomas Litz | 1964: Scott Allen | 1965: Gary Visconti | 1966: Scott Allen | 1967: Gary Visconti | 1968–1970: Tim Wood | 1971: John Misha Petkevich | 1972: Kenneth Shelley | 1973–1975: Gordon McKellen | 1976: Terry Kubicka | 1977–1980: Charles Tickner | 1981–1984: Scott Hamilton | 1985–1988: Brian Boitano | 1989: Christopher Bowman | 1990–1991: Todd Eldredge | 1992: Christopher Bowman | 1993–1994: Scott Davis | 1995: Todd Eldredge | 1996: Rudy Galindo | 1997–1998: Todd Eldredge | 1999–2000: Michael Weiss | 2001: Timothy Goebel | 2002: Todd Eldredge | 2003: Michael Weiss | 2004–2006: Johnny Weir | 2007–2008: Evan Lysacek | 2009–2010: Jeremy Abbott | 2011: Ryan Bradley | 2012: Jeremy Abbott | 2013: Max Aaron | 2014: Jeremy Abbott | 2015: Jason Brown | 2016: Adam Rippon | 2017–2022: Nathan Chen | 2023–2024: Ilia Malinin

Normdaten (Person): GND: 120799308 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n85023165 | VIAF: 74692753 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Hamilton, Scott
ALTERNATIVNAMEN Hamilton, Scott Scovell (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Eiskunstläufer
GEBURTSDATUM 28. August 1958
GEBURTSORT Toledo, Ohio