Smiltene

Smiltene (dt. Smilten)
Wappen von Smiltene
Smiltene (Lettland)
Smiltene (Lettland)
Basisdaten
Staat: Lettland Lettland
Verwaltungsbezirk: Smiltenes novads
Koordinaten: 57° 26′ N, 25° 54′ O57.43305555555625.9153Koordinaten: 57° 25′ 59″ N, 25° 54′ 0″ O
Einwohner: 5.208 (1. Jan. 2022)
Fläche: 7,2 km²
Bevölkerungsdichte: 723 Einwohner je km²
Höhe: 153 m
Stadtrecht: seit 1920
Webseite: www.smiltene.lv
Stadtpanorama

Smiltene (deutsch: Smilten) ist eine Stadt im Norden Lettlands, 45 km von der estnischen Grenze entfernt. Im Jahre 2022 zählte sie 5.208 Einwohner.[1]

Wirtschaft und Infrastruktur

Vor allem Textil- und Holzindustrie sind in Smiltene ansässig. Es besteht eine große Straßenbaufirma sowie eine Molkerei. In Smiltene befand sich eine für die Region wichtige Poliklinik, welche heute noch eine Ambulanz betreibt. Im Stadtgebiet befinden sich ausgedehnte Parkanlagen und mehrere Seen.

Geschichte

Smiltene entstand in einer von Lettgallen besiedelt Gegend um eine Burg des Deutschen Ordens, von der heute noch Ruinen existieren. Das ursprünglich aus Holz gebaute Schloss wurde im 12. und 13. Jahrhundert bewohnt und lag auf dem höchsten Berg Smiltenes auf 153 m über NN. 1560 wurde die Stadt von Truppen des russischen Zaren erobert und die Burg zerstört. Nun folgte ein wechselndes Besitztum, zunächst von Polen, dann von Schweden. Von 1721 bis 1918 gehörte der Ort wieder zu Russland. Das Landgut Smiltene wurde von Fürst Paul Liven 1895 erworben, zu dessen Zeit ein starker Aufschwung einsetzte. Von 1912 bis 1970 bestand eine Kleinbahnverbindung nach Wolmar. Im Jahre 1920 erhielt Smiltene die Stadtrechte. 1935 lebten hier 3464 Letten, 221 Juden, 25 Deutsche, 19 Russen, 11 Polen und 14 Personen mit anderer Volkszugehörigkeit.

  • Stadtzentrum von Smiltene
    Stadtzentrum von Smiltene
  • Ruine der Burg des Deutschen Ordens
    Ruine der Burg des Deutschen Ordens
  • Herrenhaus des Gutes Smilten, erbaut von 1763 bis 1771
    Herrenhaus des Gutes Smilten, erbaut von 1763 bis 1771
  • Evangelisch-lutherische Kirche, 1859 fertiggestellt
    Evangelisch-lutherische Kirche, 1859 fertiggestellt
  • Orthodoxe Nikolauskirche, erbaut von 1895 bis 1896[2]
    Orthodoxe Nikolauskirche, erbaut von 1895 bis 1896[2]
  • Friedhofstorbau
    Friedhofstorbau

Sonstiges

Bildimpressionen aus dem 19. Jahrhundert
Die Kirche im Jahre 1691
Schloss und Ortsmitte von Smilten
Kirche und Gemeindehaus
Die Burgruine
Karte der Wallburg Pilskalen
Niederlassung Birkau der Herrnhuter Brüdergemeine
Alt Bilskenshof
Neu Bilskenshof
Raudenhof
Karte vom Raudenhof
Gut Bahnhus
  • Der Pastor der Lutherischen Gemeinde Smiltenes Jakob Lange (1711–1777) schrieb das erste deutsch-lettische Wörterbuch.
  • Der Fußballverein Smiltenes Abuls spielt in der 1. Liga Lettlands.
  • Es besteht eine Städtefreundschaft mit der nordrhein-westfälischen Stadt Willich und mit Wiesenbach (Baden).

Smiltenes novads

2009 vereinigte sich die Stadt Smiltene mit 8 umliegenden Gemeinden zu einer neuen Verwaltungseinheit. Auf 949 km² Fläche sind 14276 Einwohner gemeldet (Stand 2010). Durch dieses Gebiet fließt der Abuls.

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Jegor von Sievers: Smilten. Ein Beitrag für die Entwickelungsgeschichte Livlands. Riga 1872.
  • Hans Feldmann, Heinz von zur Mühlen (Hrsg.): Lettland (Südlivland und Kurland) (= Baltisches historisches Ortslexikon. Band 2). Böhlau Verlag, Köln / Wien 1990, ISBN 3-412-06889-6, S. 601 f. 
  • Astrīda Iltnere (Red.): Latvijas Pagasti, Enciklopēdija. Preses Nams, Riga 2002, ISBN 9984-00-436-8.
  • Martin Zeiller: Schmilten. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae (= Topographia Germaniae. Band 13). 1. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1652, S. 27 (Volltext [Wikisource]). 

Weblinks

Commons: Smiltene – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Infos zu Smiltene auf der Homepage der deutschen Gemeinde Wiesenbach.

Einzelnachweise

  1. Urban and rural population in regions, cities, municipalities, towns and rural territories . Central Statistical Bureau of Latvia, abgerufen am 20. Juni 2023. 
  2. zudusilatvija.lv
  3. Einārs Tupurītis, olympedia.org