Togdheer

توغدير
Togdheer
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Lage
Basisdaten
Staat Somalia
Hauptstadt Burao
Fläche 38.663 km²
Einwohner 721.363 (Schätzung 2013[1])
Dichte 19 Einwohner pro km²
ISO 3166-2 SO-TO
9.6156442345.60150146Koordinaten: 9° 37′ N, 45° 36′ O

Togdheer (arabisch توغدير Tūghdayr) ist eine Region (gobolka) von Somalia.

Togdheer liegt im Norden Somalias und grenzt im Süden an die Somali-Region Äthiopiens. Seit 1991 ist es Teil des de facto unabhängigen Somaliland, das östliche Drittel der Region wird seit 2002 auch von der autonomen Region Puntland beansprucht.

2007 wurden in Dhambalin, Jilib Rihin und Haadh jahrtausendealte Höhlenmalereien entdeckt. Bei Buhoodle wurde Mitte des 19. Jahrhunderts der Sufi-Scheich, Dichter und Aufstandsführer Mohammed Abdullah Hassan geboren.

Geographie

Die Hauptstadt der Region ist Burao, weitere größere Ortschaften sind Buhoodle, Oodweyne und Sheekh. Die Region ist in vier Distrikte unterteilt. Benannt ist sie nach dem jahreszeitlich wasserführenden Fluss Togdheer.

Bevölkerung

Die Bewohner der Region sind Somali. Die meisten gehören dem Clan der Isaaq an; im östlichen Teil der Region um Buhoodle leben Angehörige der Dhulbahante, eines Unterclans der Harti-Darod. Wichtigste Lebensgrundlage ist die nomadische Viehzucht, die immer wieder von Dürreperioden beeinträchtigt wird[2].

Politik

Seit sich der nordwestliche Teil Somalias – das ehemalige Britisch-Somaliland – 1991 als Somaliland für unabhängig erklärte, ist Togdheer Teil von Somaliland. Der östliche Teil der Region wird seit 2002 auch von Puntland beansprucht, das sich 1998 zur autonomen Region innerhalb Somalias erklärte.

Der Region sind 15 von 82 Sitzen im Parlament von Somaliland zugeteilt. Bei den Kommunalwahlen 2002 erhielt die Regierungspartei UDUB mit 27,52 % am meisten Stimmen, gefolgt von Kulmiye mit 26,24 % und SAHAN (Somalilänische Allianz für Islamische Demokratie) mit 22,87 %; SAHAN erzielte damit in Togdheer ihr bestes Ergebnis, wurde jedoch in ganz Somaliland lediglich viertstärkste Partei und gehörte damit nicht zu den drei Parteien, die für künftige Wahlen zugelassen wurden. Bei den Präsidentschaftswahlen 2003 bekam Ahmed Mohammed Mahamoud Silanyo von Kulmiye 55,19 % der Stimmen. In den Parlamentswahlen 2005 gingen 39,1 % der Stimmen an Kulmiye, 32,5 % an UDUB und 28,4 % an UCID, womit von den Parlamentssitzen von Togdheer 6 von Kulmiye, 5 von UDUB und 4 von UCID besetzt wurden.[3]

Einzelnachweise

  1. population estimation survey 2014 (UNFPA) Tabelle A3
  2. IRIN News, 30. April 2008: Somalia: Starvation fears in north
  3. Bericht zu den Parlamentswahlen 2005 des International Republican Institute mit Resultatetabellen zu den bisherigen Wahlen und Angaben zur Sitzverteilung nach Regionen (PDF; 429 kB)

Bakool | Banaadir | Bay | Galguduud | Gedo | Hiiraan | Jubbada Dhexe | Jubbada Hoose | Shabeellaha Dhexe | Shabeellaha Hoose

Puntland:  Bari/Karkaar | Mudug | Nugaal

SomalilandAwdal | Sanaag | Sool | Togdheer | Woqooyi Galbeed (Maroodi Jeex) | Saaxil 

Somalische Staaten/Regimes
(Vorgänger- und Nachfolger- oder Zerfallsstaaten bzw. Regimes und ihr politisches System)
Kolonialzeit

Majerteen-Sultanat (1600–1924) | Staat der Derwische (1896–1920, Unabhängigkeitsbewegung/Miliz) | Deutsche Kolonialbestrebungen (1885–1890, Schutzverträge) | Italienisch-Somaliland (ab 1888 Protektorat unter Zivilverwaltung durch Kolonialgesellschaften, ab 1905 Kolonie) | Oltre Giuba (1924–1926), eigenständige Kolonie bis zur Angliederung an Ital.-Somaliland) | Italienisch-Ostafrika (1936–1941, enthielt Somalia als Teilgebiet, ab 1940 inkl. erobertes Britisch-Somaliland) | Britisch-Somaliland ( ab 1884 aus Britisch-Indien verwaltet, ab 1903 unter Foreign Office, 1905–1940 und ab 1941 Colonial Office)

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Treuhandgebiet Somalia (1947–1960) | Britisch-Somaliland (1941–1960, Kolonie) | Staat Somaliland (26. Juni 1960 – 1. Juli 1960, Übergangsstaat)

Ab Unabhängigkeit
bis zum Bürgerkrieg

Somalia Republik Somalia (Juli 1960 – Oktober 1969, demokratisches Präsidialsystem)
Somalia Demokratische Republik Somalia (Oktober 1969 – Januar 1991, sozialistischer Ein-Parteienstaat, Diktatur unter Siad Barre)

Bürgerkriegszeit
Zerfall des Zentralstaats
(Ansprüche auf Anerkennung)
als abgespaltener Staat

Republik Somaliland (seit 1991, Präsidialsystem)

als Teilstaat Somalias

Awdalland (1995) bzw. Awdal State of Somalia (2009) | Azania State of Somalia (2011–2013) | Galmudug State of Somalia (seit 2006) | Hiiraan State of Somalia (2010-2015) | Himan und Heeb State of Somalia (2010–2015) | Jubaland (1998-2001) bzw. Jubaland State of Somalia (seit 2013) | Khatumo State of Somalia (seit 2012) | Maakhir State of Somalia (2007–2009) | Ras Aseyr State of Somalia (seit 2011) | Saylac & Lughaya State of Somalia (2011) | Shabelle State of Somalia (seit 2014) | Südwestsomalia (1995–2004) bzw. South West State (seit 2014) | Puntland Puntland (seit 1998)

als Nachfolgeregierung
über Gesamtsomalia

Union islamischer Gerichte (2000–2007, Kritarchie) | Allianz für die Wiederbefreiung Somalias (2006–2009, Zentralkomitee) | Islamisches Emirat Somalia (seit 2008, al-Shabaab-Miliz) und mit internationaler Anerkennung: Somalia Nationale Übergangsregierung (2000–2004) | Somalia Föderale Übergangsregierung (2004–2012)

Neue Verfassung von 2012
am Bundesstaat
nicht beteiligt

Somaliland Somaliland (anerkannter Bundesstaat, betrachtet sich selbst aber nicht als Somalia zugehörig)
Khatumo (nicht als Bundesstaat anerkannt)

Zentralregierung

Somalia Bundesrepublik Somalia (parlamentarische Demokratie)