Siegrun Siegl

Siegrun Siegl (geborene Tohn; * 29. Oktober 1954 in Apolda) ist eine ehemalige deutsche Leichtathletin, die – für die DDR startend – 1976 Olympiasiegerin im Fünfkampf wurde.

Bei den Europameisterschaften 1974 wurde sie Vierte im Fünfkampf (4584 Punkte). Im Mai 1976 stellte sie mit 6,99 Meter einen Weltrekord im Weitsprung auf. Bei den Olympischen Spielen in Montreal belegte sie dann im Weitsprung den vierten Platz, im Fünfkampf jedoch gewann sie die Goldmedaille. Sie erzielte dabei mit 4745 Punkten dasselbe Endergebnis wie ihre Mannschaftskameradin Christine Laser, gewann aber gemäß IAAF-Reglement mit der Anzahl der besseren Einzelplatzierungen. Ihre Einzelleistungen bei diesem Wettkampf: 13,31 s – 12,92 m – 1,74 m – 6,49 m – 23,09 s.

Nach einer Verletzungspause wechselte Siegl ganz vom Fünfkampf zum Weitsprung. Sie wurde 1979 Halleneuropameisterin (6,70 m) und bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau Fünfte.

Sie wurde 1975 DDR-Meisterin im Fünfkampf, 1979 mit der 4-mal-100-Meter-Staffel und 1980 im Weitsprung.

Siegrun Siegl startete für den SC Turbine Erfurt und trainierte bei Siegfried Meißner. In ihrer Wettkampfzeit war sie 1,75 m groß und wog 58 kg.[1] 1976 wurde sie für ihren Olympiasieg in Montreal mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Silber ausgezeichnet.[2]

Nach ihrer Sportlerkarriere studierte sie in Leipzig Sportwissenschaften und wurde Sportlehrerin an einer Berufsschule in Erfurt. Nach dem Ende der DDR eröffnete sie ein Fotogeschäft in Erfurt.

Literatur

  • Klaus Amrhein: Biographisches Handbuch zur Geschichte der Deutschen Leichtathletik 1898–2005., 2 Bände, Darmstadt 2005 publiziert über Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft.
  • Olaf W. Reimann: Siegl, Sigrun. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 2. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.

Weblinks

  • Siegrun Siegl in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)

Einzelnachweise

  1. Brigitte Berendonk: Doping. Von der Forschung zum Betrug. Reinbek 1992, ISBN 3-499-18677-2, S. 183
  2. Von der Ehrung für die Olympiamannschaft der DDR. Hohe staatliche Auszeichnungen verliehen. Vaterländischer Verdienstorden in Silber. In: Neues Deutschland. ZEFYS Zeitungsportal der Staatsbibliothek zu Berlin, 10. September 1976, S. 4, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Juli 2018; abgerufen am 10. April 2018 (kostenfreie Anmeldung erforderlich).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/zefys.staatsbibliothek-berlin.de 
Olympiasiegerinnen im Fünfkampf

1964: Sowjetunion 1955 Irina Press | 1968: Bundesrepublik Deutschland Ingrid Becker | 1972: Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mary Peters | 1976: Deutschland Demokratische Republik 1949 Siegrun Siegl | 1980: Sowjetunion Nadija Tkatschenko

Liste der Olympiasieger in der Leichtathletik

Halleneuropameisterinnen im Weitsprung

Europäische Hallenspiele
1966Tatjana Schtschelkanowa | 1967Berit Berthelsen | 1968Berit Berthelsen | 1969Irena Szewińska

Halleneuropameisterschaften
1970Viorica Viscopoleanu | 1971Heide Rosendahl | 1972Brigitte Roesen | 1973: Diana Jorgowa | 1974Meta Antenen | 1975Dorina Cătineanu | 1976Lidija Alfejewa | 1977Jarmila Nygrýnová | 1978Jarmila Nygrýnová | 1979Sigrun Siegl | 1980Anna Włodarczyk | 1981Karin Hänel | 1982Sabine Everts | 1983Eva Murková | 1984Susan Hearnshaw | 1985Galina Tschistjakowa | 1986Heike Drechsler | 1987Heike Drechsler | 1988Heike Drechsler | 1989Galina Tschistjakowa | 1990Galina Tschistjakowa | 1992Laryssa Bereschna | 1994Heike Drechsler | 1996Renata Nielsen | 1998Fiona May | 2000Erica Johansson | 2002Niki Xanthou | 2005Naide Gomes | 2007Naide Gomes | 2009Ksenija Balta | 2011Darja Klischina | 2013Darja Klischina | 2015Ivana Španović | 2017Ivana Španović | 2019Ivana Španović | 2021Maryna Bech-Romantschuk | 2023Jazmin Sawyers

Personendaten
NAME Siegl, Siegrun
ALTERNATIVNAMEN Thon, Siegrun
KURZBESCHREIBUNG deutsche Leichtathletin und Olympiasiegerin
GEBURTSDATUM 29. Oktober 1954
GEBURTSORT Apolda, DDR